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Thema: Motorsport


Japanische Super-GT-Meisterschaft 2008, 9. Lauf: 7. Saisonsieg für Nissan

Nissan NISMO GT-R XanaviSiebter Saisonsieg für Nissan durch Tsugio Matsuda/ Sébastien Philippe und Sieg in der Meisterschaft durch Satoshi Motoyama/ Benoit Treluyer – für Nissan gab es am Sonntag beim Finale zur japanischen GT-Meisterschaft in Fuji ein gleich mehrfaches Happy end.

In einem von turbulenten Wetterwechseln geprägten Rennen reichte dem favorisierten Nissan-Werksteam am Ende ein 9. Platz, um den Titel mit 4 Punkten Vorsprung auf den schärfsten Verfolger unter Dach und Fach zu bringen. Für Motoyama war es die erste Meisterschaft seit 2004, für Treluyer – der schon in Formel-Serien Titel errungen hat – der erste in einem GT-Renner. Den Triumph verdankten sie am Ende vor allem der Schützenhilfe ihrer Teamkollegen im GT-R mit Startnummer 12: Denn hätte der zweitplatzierte Lexus von Lyons/Tachikawa das Finale gewonnen, wäre Nissan die fast schon sicher geglaubte Meistersschale doch noch aus den Händen geglitten.

Dabei war der neue GT-R mit 7 Siegen in 9 Läufen das überragende Auto der Saison. Allein 3 davon entschieden die neuen Champions für sich.

Teammanager Hoshino gab die goldrichtige Wetterprognose

Obwohl nur aus der 12. Startposition losgefahren, feierten Matsuda/Philippe im blauen Calsonic Impul GT-R den 2. Erfolg des Jahres nach den 1.000 Kilometern von Suzuka im August. Im Gegensatz zu fast allen anderen Teams waren sie auf noch nasser Piste auf Slicks gestartet – die jahrzehntelange Erfahrung von Teammanager Kazuyoshi Hoshino mit dem launischen Wetter am Fuße des Heiligen Berges Mount Fuji sollte sich auszahlen. Denn der Regen hörte schon während der Einführungsrunde auf. Matsuda: "Nur in den ersten 4 Runden war es noch schwierig, das Auto auf der Straße zu halten. Ab dann fuhr ich deutlich schnellere Zeiten als die Konkurrenz." Folge: Schon nach 6 Runden lag der Japaner auf Platz 2 und überholte in Runde 17 auch noch den bis dahin führenden Lexus von Takagi/Couto – der als einziger ebenfalls auf profillosen Gummis unterwegs war.

In Runde 32 übergab Matsuda an den Franzosen Philippe, was die Boxencrew zum Wechsel auf Intermediates nutzte. Die goldrichtige Wahl, setzte doch prompt wieder (leichter) Regen ein. Philippe fuhr danach teilweise bis zu 30 Sekunden Vorsprung heraus und gewann am Ende sicher vor dem härtesten Rivalen Nissans im Kampf um die Meisterschaft.

Für Nissan wurde es knapper als gedacht

Für Benoit Treluyer und Satoshi Motoyama ging es in der Tat knapper zu als gedacht. Im ersten Renndrittel kam der Franzose – wie das Gros der Teilnehmer auf Regenreifen mit handgeschnittenen Rillen gestartet – zeitweise auf Platz 3 vor. Aber schon nach etwa 18 Runden hatten die Pneus auf der trocken gefahrenen Piste ihren Grip eingebüßt – daher stand schon nach 23 Runden der 1. Boxenstopp an. Motoyama übernahm, nahm aber wegen des erneuten Wetterwechsels gegen Rennmitte einen 2. Reifenwechsel vor. Zeitweilig fuhr das Auto sogar außerhalb der Punkteränge. "Wegen unseres hohen Handikapgewichts von 80 kg waren die Reifen schnell aufgebraucht und wir mussten einen frühen 1. Stopp einlegen. Dann hatten wir Pech, dass es wieder anfing zu regnen", berichtete Motoyama. "Nun sind wir nur noch froh, dass es trotzdem gereicht hat, die Bedingungen waren schon ziemlich dramatisch."

Michael Krumm: 3 Pole-Positions, 2 mal Zweiter, doch kein Gesamtsieg

Davon konnte auch Michael Krumm ein Lied singen: Mit Platz elf landete er im 2. Werks-GT-R nach insgesamt 3 Boxenstopps außerhalb der Punkte. "Schon in der 2. Runde fuhr mir Richard Lyons beim Überholen auf der Geraden seitlich ins Auto – obwohl ich ihn ohne große Gegenwehr hatte passieren lassen. Dabei verbog sich ein Teil der Vorderradaufhängung, was uns rund 30 bis 40 Sekunden zusätzlich kostete. Danach wechselten wir noch 2 mal die Reifen, am Ende auf Regenpneus. Doch das war ein Fehler, denn erst ganz am Ende begann es spürbar stärker zu regnen." Die Schlussbilanz von Krumm und Masataka Yanagida liest sich wie folgt: Patz 6 in der Endtabelle, 2 mal Zweiter und 3 mal auf der Pole-Position, aber als einziger der 5 Nissan-Teams ohne Sieg – das Jahr hätte besser für den Reutlinger laufen können.

Pech beim Finale auch für Joao Paolo de Oliveira : Der Brasilianer war in seinem GT-R nach hervorragendem Qualifying aus der 1. Reihe gestartet, als nach nur 3 Runde eine Antriebwelle brach. Die Reparatur dauerte 16 Runden und warf ihn auf den letzten Platz zurück.

350 Z siegt mit 1 Punkt Vorsprung in der GT 300-Klasse

Dafür schafften in der GT 300-Unterklasse Hoshino/Yasuda das fast Unmögliche: Vor dem Rennen noch 2 Punkte hinter den Tabellenführern zurück, reichte ihnen ein 6. Platz zum hauchdünnen Sieg in der Klasse der 300 PS starken GT. Hoshino, Sohn von Kuzuyoshi Hoshino, Rennfahrerlegende und Teammanager des siegreichen Impul-GT 500-Teams: "Wir können es noch kaum fassen. 2 mal waren wir unschuldig in Unfälle verwickelt und hatten jedesmal die Hoffnung fast schon aufgegeben."

Ergebnis 300 km von Fuji

Distanz: 66 Runden à 4,563 km = 301,158 km

Wetter: wechselhaft

Zuschauer: 47.100

  • 1. Matsuda/Philippe Nissan GT-R 1:57.09,624 Std.
  • 2. Tachikawa/Lyons Lexus SC 430 12,270 Sek. zur.
  • 3. Ito/Wirdheim Lexus SC 430 13,927 Sek. zur.
  • 4. Duval/Hiranaka Honda NSX 41,177 Sek. zur.
  • 5. Takagi/Couto Lexus SC 430 42,915 Sek. zur.
  • 6. Dumbreck/Kataoka Lexus SC 430 58,891 Sek. zur.
  • 7. Wakisaka/Lotterer Lexus SC 430 1.47,061 Min. zur.
  • 8. Tsuchiya/Ishiura Lexus SC 430 1 Rd. zur.
  • 9. Motoyama/Lyons Nissan GT-R 1 Rd. zur.
  • 10. Kaneishi/Kaneishi Honda NSX 1 Rd. zur.
  • 11. Krumm/Yanagida Nissan GT-R 1 Rd. zur.
  • 12. Firman/Izawa Honda NSX 1 Rd. zur.
  • 13. Quintarelli/Yokomizo Nissan GT-R 2 Rd. zur.

Meisterschaftsentstand nach 9 Läufen:

  • 1. Motoyama/Treluyer Nissan GT-R 76 Punkte
  • 2. Tachikawa/Lyons Lexus SC 430 - 4 Punkte
  • 3. Wakisaka/Lotterer Lexus SC 430 - 13 Punkte
  • 4. Philippe/Matsuda Nissan GT-R - 15 Punkte
  • 5. Michigami/Kogure Honda NSX - 16 Punkte
  • 6. Krumm/Yanagida Nissan GT-R - 19 Punkte
  • 7. Firman/Izawa Honda NSX - 27 Punkte
  • 8. Dumbreck/Kataoka Lexus SC 430 - 31 Punkte
  • 9. Duval/Hiranaka Honda NSX - 33 Punkte
  • 10. Ide/Hosokawa Honda NSX -35 Punkte
  • 11. Quintarelli/Yokomizo Nissan GT-R -37 Punkte
  • ....
  • 13. de Oliveira/Ara Nissan GT-R -42 Punkte

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