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Thema: Umwelt & Natur


Flüssig-Erdgas: LNG-Markt auf dem Vormarsch

Der neue Shooting-Star der Energiebranche heißt LNG – Liquefied Natural Gas, zu deutsch: Verflüssigtes Erdgas. Der weltweite LNG Handel stieg 2007 um über 7% und beträgt heute rund ein Drittel des gesamten Gashandels. Die europäischen Gasimporte werden bis 2030 voraussichtlich um fast das Doppelte ansteigen. Ein möglichst großer Teil des künftigen Gasbedarfs sollte durch LNG gedeckt werden. Deutschland hat bisher immer noch kein Terminal, an dem das auf Minus 153 Grad Celsius herab gekühlte und dadurch verflüssigte Erdgas wieder in Gasform gebracht und in das deutsche Versorgungsnetz eingespeist werden konnte. Jetzt endlich planen und bauen niederländische und deutsche Energiekonzerne ein Terminal in Rotterdam, um von dort aus den europäischen und deutschen Gasmarkt zu bedienen.

Dass LNG eine große Marktchance bedeutet, haben Energieunternehmen wie BP schon länger erkannt und längst werden Schiffe gebaut, die genug verflüssigtes Gas für die Versorgung einer Kleinstadt transportieren können. Denn das Gas verringert sich bei der Verflüssigung auf ein Sechstel seines Volumens und ist damit besonders wirtschaftlich zu transportieren. Rund 250 der Riesentanker fahren derzeit zwischen Produktionsstätten und Verbraucherländern. Seit Anfang August 2007 kreuzt die British Emerald (deutsch: Britischer Smaragd), ein BP Tanker für verflüssigtes Erdgas, die Meere. Sie transportiert auf jeder Reise 155.000 m3 LNG, mehr als jedes andere LNG-Schiff. Geballte Zukunftstechnik an Bord des 288 Meter langen Membran-Tankers sorgt für Sicherheit von Mannschaft, Schiff und Ladung und für den Klimaschutz.

Die British Emerald verbraucht 40 Tonnen Diesel, fast ein Viertel weniger pro Tag als ihre Vorgänger und emittiert so 36.000 Tonnen CO2 und 1.700 Tonnen weniger Schwefeloxid pro Jahr. 4 Hochleistungsmotoren, die sowohl mit Diesel als auch mit dem Abdampf aus dem Ladetank befeuert werden können, treiben prompt reagierende Elektromotoren für den Propeller an. Sie erleichtern die Steuerung des Giganten mit 26 m Tiefgang. Sicherheit ist oberstes Gebot. Unabhängig arbeitende Motoren in 2 separaten Maschinenräumen garantieren den Antrieb auch im Notfall.

Ökologisches Herzstück ist der Ecobot (Economic Boil-off Gas Treatment): Die Technik verarbeitet jedes Quäntchen Gas, das während der Schiffsreise entweicht, und nutzt es als Treibstoff. "Die Wahl dieses Schiffsantriebs hatte primär ökologische Gründe", sagt Adrian Howard, Vize-Chef des technischen Managements von BP Shipping. "Aber es war erst mal ein Abenteuer." Die Maschine ist rund 4 Prozent teurer, allerdings um 10 Prozent effizienter als ihre traditionellen Vorgänger. Schon in 5 Jahren rechnet sie sich durch eingesparten Treibstoff. Und: BP setzt damit weltweit Maßstäbe für die Verringerung von Emissionen aus dem Schiffsschornstein.

Erdgaskonzern BP

BP ist einer der größten Erdgasanbieter mit einem Weltmarktanteil von rund 6%. 40% der Produktion, fast 45% der weltweiten Reserven sind Erdgas, das mittelfristig zur wichtigsten Energiequelle des Unternehmens werden soll. Als einer der größten nicht-staatlichen LNG-Produzenten weltweit versorgt der Konzern ein Drittel der globalen Nachfrage nach LNG mit eigener hochmoderner Infrastruktur und höchsten Umwelt- und Sicherheitsstandards entlang der technisch komplexen Lieferkette:

In Abu Dhabi, Indonesien und Australien, sowie in Trinidad & Tobago erwirbt BP seit vielen Jahren Können und Erfahrung bei der Verflüssigung von Erdgas. Seit 1999 ist die Anlage in Bontang, Indonesien, die größte der Welt.

Terminals in Ägypten, Angola und auch in Libyen sollen entwickelt werden, in Indonesien ist BP am Tangguh-Projekt beteiligt, das China, Südkorea, die Philippinen und USA versorgen soll.

BP Shipping betrieb bereits seit längerem acht LNG-Tanker, die kleiner sind als die neue Hightech-Schwester British Emerald. Mit ihr wuchs BP zum Technologieführer. Der britische Schiffs-TÜV Lloyd’s Register verlieh dem Schiff den Ökopass, die bisher freiwillige Reeder-Verpflichtung auf internationale Umweltstandards. Das gilt auch für die Häfen. Die Schiffsaggregate können mit Strom von Land versorgt, die Maschinen an Bord abgeschaltet werden: Cold Ironing, das kalte Kesseln, senkt die Emissionen von Kohlendioxid, Stickoxiden oder Ruß auf nahezu 0. Die British Emerald hat Transformatoren, Kabel und Kanalsysteme im Maschinenraum und Schotten dafür bereits in der Bordwand. Die Investitionen des Konzerns ebnen den Weg für eine weltweite Standardisierung der Klima schonenden Technik im Seeverkehr.

Die British Emerald mit dem Heimathafen Douglas hat 2008 die 3 Schwesterschiffe British Diamond, British Ruby und British Sapphire bekommen.


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