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Thema: Historie


50 Jahre Volvo Deutschland – eine Erfolgsgeschichte

50 Jahre Volvo DeutschlandDer schwedische Premium-Hersteller Volvo, im vergangenen Jahr 80 Jahre alt geworden, gehört auch hierzulande zu den renommiertesten Automobilmarken. Deutschland ist nach den USA und dem Mutterland Schweden der weltweit drittgrößte Markt für die unverwechselbaren Volvo Modelle. Mit zehn Baureihen und 84 Modellvarianten ist die Angebotsvielfalt im Jubiläumsjahr größer denn je. Jüngstes Mitglied der Volvo Fahrzeugpalette ist ab Herbst 2008 der neue Volvo XC60. Das faszinierende allradgetriebene Cross-Over-Modell verbindet die Vielseitigkeit der XC-Range mit dem Charisma eines Sportcoupés. Es begründet eine neue Formensprache und repräsentiert zugleich alle Qualitäten, die den exzellenten Ruf des schwedischen Herstellers begründen: vorbildliche Sicherheit, einzigartiges Design, technische Innovationskraft und sportliche Agilität.

Die Modellpalette

Mit der Deutschland-Premiere im Herbst des Jubiläumsjahres führt der neue Volvo XC60 eine lange über ein halbes Jahrhundert reichende Erfolgsgeschichte in der Bundesrepublik fort und ist ein weiterer wichtiger Baustein der Volvo Modellstrategie. "Seit nunmehr 50 Jahren hat sich Volvo in Deutschland als Premium-Hersteller etabliert und bietet eine breite Range an exquisiten Modellen in nahezu allen Fahrzeugsegmenten an. Das Modellangebot reicht vom kompakten Volvo C30 über den Kult-Kombi Volvo V70 und die Oberklasse-Limousine Volvo S80 bis hin zum Sport Utility Vehicle (SUV) Volvo XC90. Mit diesem breiten Angebot nimmt Volvo nicht nur eine Ausnahmeposition unter den Importeuren ein, sondern präsentiert sich zugleich als einzige und dennoch echte Alternative zu den deutschen Premium-Marken", sagt Thomas Viehweg, Geschäftsführer der Volvo Car Germany GmbH und Präsident der Region Zentraleuropa.

Der kompakte Volvo C30, seit Anfang 2007 auf dem deutschen Markt, ist die attraktive Einstiegsvariante in den automobilen Premiumbereich. Zur Modellpalette gehören außerdem die kompakte Limousine Volvo S40, der Sportkombi Volvo V50 und die dynamische Mittelklasse-Limousine Volvo S60. Weitere Erfolgsmodelle sind der Familienkombi Volvo V70 und das allradgetriebene Multitalent Volvo XC70, die im Herbst 2007 in der 3. Generation in Deutschland eingeführt wurden. Flaggschiff des schwedischen Premium-Herstellers ist die Oberklasse-Limousine Volvo S80. Abgerundet wird das Angebot durch das Sport Utility Vehicle (SUV) Volvo XC90 und das Cabriolet Volvo C70.

Die Motoren-Vielfalt

Volvo bietet für seine Modelle eine breite Palette hochmoderner Benzin- und Dieselmotoren an – und zwar als 4-, 5-, 6- oder 8-Zylinder. Das Leistungsspektrum reicht je nach Modell von 100 PS (74 kW) bis 315 PS (232 kW). Außerdem stehen für inzwischen 5 Baureihen besonders umweltschonende Motorvarianten mit Bio-Ethanol-Antrieb (E85) zur Verfügung.

Die Kernwerte von Volvo

Sicherheit, Qualität und Umweltschutz – das sind die Kernwerte von Volvo. Der schwedische Hersteller hat sich zum Ziel gesetzt, weltweit die Nummer eins in Sachen Kundenzufriedenheit zu werden. Die hohe Fertigungsqualität bei Volvo ist legendär. Ersichtlich wird dies auch an der hohen Lebensdauer der Fahrzeuge.

Die Sicherheit

Beispielhaft ist das hohe Sicherheitsniveau der Volvo Fahrzeuge. Das Bestreben um bestmög-lichen Insassenschutz wurde schon in den Gründungsjahren manifestiert. Assar Gabrielsson, neben Gustaf Larson einer der "Väter" von Volvo, sagte: "Unsere Autos werden von Menschen gefahren. Deshalb muss die Insassensicherheit immer unser oberstes Anliegen sein und bleiben." Seither hat Volvo eine Vielzahl von Sicherheits-Features als erster Hersteller der Welt auf den Markt gebracht. Die vorbildlichen Volvo Sicherheitsvorkehrungen reichen von der Sicherheitszelle über die Verbundglas-Windschutzscheibe und Scheibenbremsen rundum bis zu den 3-Punkt-Sicherheitsgurten. Heute heißen die Meilensteine der Volvo Fahrzeugsicherheit SIPS, Front-, Seiten- und Kopf-Schulter-Airbags, WHIPS, ROPS, DSTC, BLIS, IDIS und City Safety.

Das Umwelt-Engagement

Auch das Umweltschutz-Engagement von Volvo ist beispielhaft. So stattete der schwedische Premium-Hersteller 1976 als erster Automobil-Produzent der Welt Fahrzeuge mit dem 3-Wege-Katalysator inkl. Lambda-Sonde aus. Volvo war der erste Autobauer, der detaillierte Umwelt-Produkterklärungen für alle Modelle einführte. Sämtliche Textilien und Lederpolster im Innenraum eines Volvo entsprechen dem Öko-Tex-Standard 100 und alle Modelle sind bezogen auf ihr Gesamtgewicht zu 85% recyclebar.

Daten und Fakten im Überblick

Volvo wurde vor 80 Jahren in Schweden gegründet und ist heute in mehr als 100 Ländern vertreten. 1958 eröffnete der schwedische Premium-Hersteller seine erste Repräsentanz in Deutschland. Im Jahr 2007 stieg der weltweite Verkauf um rund 7% auf die neue Rekordmarke von 458.323 Einheiten an. Davon entfielen 7,4% auf den deutschen Markt. Insgesamt setzte Volvo in Deutschland im vergangenen Jahr 33.485 Fahrzeuge ab. Dies entspricht einem Marktanteil von 1,1%. Der gesamte Volvo Bestand belief sich in Deutschland zum 01. Januar 2008 auf rund 420.000 Volvo Fahrzeuge. Die deutsche Stadt mit der höchsten Volvo Dichte ist mit 1,7% Anteil am Gesamtfahrzeugbestand Hamburg.

Der Konzern

Volvo Car Germany ist eine 100%-ige Tochter der Volvo Car Corporation (VCC) in Göteborg. Der schwedische Hersteller gehört seit 1999 zur Ford Motor Company und beschäftigt weltweit rund 23.000 Mitarbeiter an 2.400 lokalen Standorten. Der Name Volvo (aus dem Lateinischen = "ich rolle") ist Eigentum der Volvo Trademark Holding GmbH, die zu gleichen Teilen der Volvo Car Corporation und deren vorherigem Eigentümer AB Volvo gehört. Seit Gründung des Unternehmens im Jahr 1927 hat Volvo rund 15 Millionen Fahrzeuge produziert.

Volvo Car Germany

Die Volvo Car Germany GmbH (ehemals Volvo Deutschland GmbH) beschäftigt an ihrem heutigen Stammsitz in Köln-Rodenkirchen sowie im Außendienst zusammen rund 200 Mitarbeiter. In Frankfurt am Main hat 1958 die Volvo Geschichte in Deutschland begonnen. 1965 folgte der Umzug ins benachbarte Dietzenbach. 1994 wechselte der Firmensitz nach Brühl bei Köln, bevor Anfang 1995 die heutigen Räumlichkeiten in Köln-Rodenkirchen bezogen wurden. Das Schulungszentrum hat bis heute seinen Sitz in Dietzenbach. Geschäftsführer der Volvo Car Germany GmbH ist Thomas Viehweg, der als Präsident auch die Verantwortung für die Vertriebsregion Zentraleuropa trägt. Hierzu gehören neben Deutschland weitere 14 Märkte, unter anderem die Schweiz, Österreich, Ungarn, Polen und Tschechien.

Das Vertriebs- und Servicenetz

Volvo verfügt in Deutschland über ein ausgedehntes Vertriebs- und Servicenetz mit 323 Verkaufsstandorten sowie 69 reinen Servicebetrieben, insgesamt also 392 Betriebsstätten.

Die Geschichte in Deutschland

Volvo produziert seit seiner Gründung hochwertige Pkw, die vor allem auf Grund ihrer beispielhaften Sicherheit weltweit einen exzellenten Ruf genießen. Neben der hochwertigen Verarbeitung überzeugen die schwedischen Premium-Modelle auch durch ihre ausgeprägte Umweltfreundlichkeit und das eigenständige Ex- und Interieur-Design, das durch das international renommierte skandinavische Design geprägt ist. Dies sind die Eigenschaften, die Volvo auch in Deutschland seit einem halben Jahrhundert eine große Fangemeinde beschert haben. Die Faszination für die Marke ist stärker denn je.

Der Anfang

Am 15. März 1958 vermeldete die Zeitschrift "Das Autohaus": "Die bekannte schwedische Fahrzeugfirma Volvo, deren Personenwagen einen sehr guten Ruf haben, will nun auch in Deutschland ein Kundendienstnetz einrichten. Man trägt sich sogar mit dem Gedanken, den Pkw in Deutschland zu montieren". Anfang 1958 bezieht Volvo seine erste Niederlassung in Frankfurt am Main, und im November lässt die Volvo GmbH das Markenzeichen beim Deutschen Patentamt eintragen. Für Volvo ist der Start ein gewagtes Unterfangen: Deutschland verfügt zu dieser Zeit nach den USA über die weltweit größte Pkw-Produktion und der Anteil der verkauften Importfahrzeuge liegt bei gerade einmal 9%.

Gleichwohl, es ist Wirtschaftswunderzeit: Rund 627.000 Neuwagen werden 1958 zugelassen. Dazu kommen die aus heutiger Sicht sagenhaften Kraftstoffpreise und äußerst komfortablen Parkplatz-Verhältnisse. Den Liter gibt es schon für rund 60 Pfennige und in jeder größeren Stadt eröffnen neue Parkhäuser mit zusätzlichen Stellflächen. Dennoch machen anfänglich zumeist in Deutschland stationierte US-Soldaten von dem Volvo Angebot Gebrauch. Zudem sind bei den ersten Volvo Importen diverse Umrüstungsmaßnahmen erforderlich, bevor die Fahrzeuge für den Straßenverkehr zugelassen werden. So müssen beim "Buckel Volvo" beispielsweise die Meilen-Tachos mit Kilometerscheiben überklebt werden.

In dieser Zeit sorgt Volvo jedoch mit einer bahnbrechenden Neuerung für Furore: der Einführung des Sicherheitsgurtes. Ab 1959 rüsten die Schweden als erster Hersteller der Welt die Modelle Volvo P120 (Amazon) und den Volvo PV544 serienmäßig mit 3-Punkt-Sicherheitsgurten aus und sind damit der Zeit weit voraus. Volvo wirbt mit großem Aufwand für den Gurt und engagiert den damals äußerst populären Stuntman Armin Dahl. Bei einer Promotion-Veranstaltung in Hamburg schwebt Dahl mit einem Volvo 1800, der lediglich an Sicherheitsgurten aufgehängt ist, spektakulär über ein Hafenbecken und demonstriert eindrucksvoll die Belastbarkeit des schwedischen 3-Punkt-Sicherheitsgurtes.

Die Entwicklung des 3-Punkt-Sicherheitsgurtes durch den Volvo Ingenieur Nils Bohlin wird durch zahlreiche hochkarätige Auszeichnungen gewürdigt. 1985 zählt das Deutsche Patentamt den 3-Punkt-Gurt zu den acht Erfindungen der vergangenen 100 Jahre, die der Menschheit den größten Nutzen gebracht haben. 1995 erhält Bohlin eine Goldmedaille von der Königlich Schwedischen Akademie der Ingenieurwissenschaften. 1999 wird er in die Automotive Hall of Fame in Dearborn, Michigan (USA), aufgenommen.

Die 60er Jahre

Doch auch für Volvo heißt es zunächst: Aller Anfang ist schwer. So stellt sich die Suche nach adäquaten Händlern schwieriger dar als erwartet. Denn Schweden ist nicht dem EU-Vorläufer, der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), angeschlossen: Deshalb ist der Fahrzeugimport sehr kostspielig. Dennoch ist der schwedische Premium-Hersteller Anfang der 60er Jahre bis auf Bonn in allen deutschen Großstädten vertreten und verkauft 1962 immerhin 814 Fahrzeuge. Für den exzellenten Ruf von Volvo sorgen vor allem die "Buckel"-Modelle (Volvo PV 544), die als ungemein robust und zuverlässig gelten sowie der erstmals 1956 vorgestellte Volvo P120 (Amazon).

Die Zulassungszahlen entwickeln sich in dieser Zeit nur mühsam nach oben. 1964 verzeichnet das Flensburger Kraftfahrtbundesamt (KBA) mit 1.050 Einheiten erstmals eine 4-stellige Zulassungszahl. 1965 wurden mit 1.168 Einheiten nur unwesentlich mehr Volvo Modelle in Deutschland abgesetzt. 1968 verdoppelt sich das Ergebnis auf 2.344 Einheiten.

1965 verlegt die Volvo GmbH ihren Sitz in die neu gebaute Importzentrale nach Dietzenbach. Hier gibt es ein Ersatzteillager für 150.000 Teile sowie eine Kundendienstschule. Im Jahr darauf feiert die 140er Serie Premiere, zunächst mit dem 4-türigen Volvo 144 S, später folgen der 2-Türer 142 sowie die Kombiversion 145. Die 140er Modelle mit den kantigen Formen, die später zum Volvo Markenzeichen werden, sind in Deutschland überaus begehrt und werden zum Verkaufsschlager. Das hat seinen Grund. Sie beeindrucken nicht nur durch ihr außergewöhnliches Design, sondern auch durch einen großzügigen Innenraum und eine Vielzahl innovativer Sicherheitsfeatures.

Mit der 140er Reihe hat sich Volvo in Deutschland endgültig als Hersteller überaus sicherer Fahrzeuge etabliert, und die Schweden investieren weiter mit großem Aufwand in die automobile Sicherheit. Für großes Aufsehen sorgt 1967 der "28.000-Unfälle-Report", mit dem Volvo die lebensrettende Wirkung des Sicherheitsgurtes belegt. Untersucht wurden dafür nur Unfälle von Volvo Fahrzeugen mit 3-Punkt-Gurt. Das Ergebnis ist eindeutig: Das Verletzungsrisiko sinkt bei angegurteten Personen im Vergleich zu nicht angeschnallten Passagieren um 50 bis 60%.

Ab Ende der 60er Jahre wirbt Volvo mit dem Motto "Sicherheit aus Schwedenstahl". Obwohl die Herkunft nicht eindeutig geklärt ist und Volvo den Slogan seit mehr als 30 Jahren nicht mehr verwendet, prägt dieser Werbespruch das Image der Marke in Deutschland dauerhaft und nachhaltig positiv. Der Slogan bezieht sich übrigens auf die Qualität des schwedischen Stahls, der stets für seine außergewöhnliche Härte gerühmt wurde. Dies macht sich auch bei den Verkäufen deutlich bemerkbar. 1969 verdoppeln sich fast die Zahlen gegenüber dem Vorjahr von 2.366 auf nunmehr 4.028 Zulassungen.

Die 70er Jahre

Für viele Volvo Liebhaber beginnt das Jahrzehnt mit einem schmerzhaften Einschnitt. Nach 14-jähriger Produktion läuft 1970 in Schweden der letzte Amazon vom Band. In Deutschland reißen sich die Kunden um die verbleibenden Exemplare des legendären Volvo Modells. Unterdessen steigen die Verkaufszahlen bei Volvo Deutschland kontinuierlich. 1970 verdoppelt sich der Absatz innerhalb eines Jahres abermals auf 8.000 verkaufte Fahrzeuge. Im Folgejahr feiert ein weiteres Volvo Kultfahrzeug Premiere. Der legendäre Volvo P1800 ES, eine Weiterentwicklung des 1961 in Serie gegangenen Volvo Modells P1800, gelangt in Deutschland wegen der großzügig verglasten Heckpartie als sogenannter "Schneewittchensarg" zu Ruhm und Ehren. Heutzutage zählt der Volvo P1800 ES nicht nur in Deutschland zu den begehrtesten Oldtimern überhaupt. 1971 werden erstmals mehr als 10.000 Volvo Modelle (10.446) in Deutschland zugelassen.

1972 steigen die Zulassungen auf 13.086 Stück an. Die 140er Baureihe stellt dabei mit 11.503 Fahrzeugen den Hauptanteil. Das Bundesverkehrsministerium legt ein Lastenheft für das Sicherheitsauto von Morgen vor, das die Sicherheitsausstattung von Volvo als Grundlage zum Vorbild hatte.

1973 endet eine weitere Ära. Viele Volvo Freunde bezeichnen den P1800 als schönsten Volvo aller Zeiten. Die legendäre Reihe von Sportcoupés wurde seit 1961 gebaut. Auch in Deutschland erfreuten sich die dynamischen 2-Türer größter Beliebtheit. Schließlich erwarb sich der Volvo P1800 in der TV-Serie "Simon Templar" Kult-Status, zumal Hauptdarsteller Roger Moore den Sportwagen privat ebenfalls sehr schätzte. So folgten auch in der Bundesrepublik viele Stars diesem Beispiel und erlagen der Faszination des P1800, darunter auch Quizmaster Hans-Joachim Kuhlenkampf ("Einer wird gewinnen"), der damals zu Deutschlands berühmtesten Fernsehstars gehörte.

Zu dieser Zeit fehlt ein "kleiner Volvo" im Fahrzeug-Programm des schwedische Auto-Konzerns. Volvo übernimmt aus diesem Grund ein Aktienpaket des niederländischen Herstellers DAF (Van Doornes Aanhangwagenfabriek). In der Folge verkaufen die deutschen Händler sowohl DAF als auch Volvo Modelle. 1975 stockt Volvo seine Beteiligung auf und wird zum Mehrheitsaktionär. Zunächst werden die DAF-Modelle, die über die berühmte "Variomatic"-Schaltung (stufenlos stellbares vollautomatisches Getriebe) verfügen, mit ihrem herkömmlichen Namen verkauft. Die Ausnahme bildet der DAF 66, der in Volvo 66 umbenannt und sowohl als Limousine als auch als Kombi angeboten wird. Später folgt der Volvo 343, der in Zusammenarbeit mit den Niederländern entwickelt wurde. Das KBA wirft noch getrennte Zulassungszahlen für die beiden Marken aus. Während in dem betreffenden Jahr 10.308 DAF Modelle in Deutschland verkauft werden, steigert sich die Absatzmenge bei Volvo auf 14.848 Einheiten.

Im gleichen Jahr werden der Volvo 240 und 260 in Deutschland eingeführt. Neben den Fahreigenschaften sind es wieder Sicherheits-Features, die für den Erfolg sorgen. Ein Jahr später wird der Volvo 240 als Normfahrzeug für die Sicherheitsforschung der amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA gewählt.

1976 stellt Volvo als erster Automobilhersteller der Welt in der Serie 240/260 Motoren mit 3-Wege-Katalysator und Lambdasonde vor. Im selben Jahr bricht Volvo in Deutschland mit 22.806 verkauften Einheiten erstmals die Schallmauer von mehr als 20.000 Zulassungen pro Jahr.

Die Zulassungszahlen steigen jährlich weiter kontinuierlich an. 1977 setzt Volvo in Deutschland insgesamt 23.367 Einheiten ab. 1978 sind es bereits 24.984 und 1979 werden insgesamt 24.997 Volvo Neuwagen zugelassen. Der von Volvo Ingenieur Nils Bohlin entwickelte 3-Punkt-Gurt wird 1979 auch auf den Rücksitzen in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben.

Die 80er Jahre

Am Anfang des Jahrzehnts sinken die Zulassungszahlen deutlich unter die Marke von 20.000 und beschleunigen die Einführung neuer Volvo Modelle. Von 17.065 Verkäufen 1980 verringert sich der Absatz 1981 auf 14.200, um 1982 mit 12.511 Exemplaren (Marktanteil: 0,6%) seinen Tiefststand zu erreichen. Daran ändert auch das erste Turbo-Modell nichts, der Volvo 240 Turbo mit 155 PS. Der Volvo 343 ist in dieser Zeit das stärkste Modell.

1982 wartet Volvo mit einer weiteren vorbildlichen Umwelt-Innovation auf und realisiert in Deutschland ein Start-Stop-Konzept. Der Volvo Motor kann, zum Beispiel bei einem Ampel-stopp, per Knopfdruck aus- und wieder angestellt werden. Die neue Technik kommt zunächst in den Volvo Modellen 244 und 245 "Economic" zum Einsatz. Im selben Jahr wird der Volvo 760 eingeführt. Bereits wenige Monate später ist das neue Volvo Modell ausverkauft.

1983 steigt der Gesamtabsatz auf 15.296 Einheiten. 1984 ergänzen der Volvo 740, der mit einem 4-Zylinder-Motor ausgestattet ist, und das neue Flaggschiff, der Volvo 760, das Modell-Programm. Erstmals kann für die 760er Serie ein ABS-System optional geordert werden. Die Zulassungszahlen bringen mit 15.335 Einheiten nur ein kleines Plus gegenüber dem Vorjahr.

1986 präsentiert Volvo dann sein bis dato luxuriösestes Modell, den Volvo 780. Das elegante Coupé, das zusammen mit Bertone entwickelt worden war, basierte auf der Plattform der 700er Reihe. Luxus pur per Serienausstattung. Ab Werk sind beispielsweise eine Klimaanlage, das elektrische Schiebedach, Lederpolster und Tempomat dabei.

1986 stellt Volvo mit dem Modell Volvo 480 ES erstmals ein Fahrzeug mit Frontantrieb und quer eingebauten Motoren vor. Das Design des sportlichen Coupés erinnert stark an den legendären Volvo 1800 ES ("Schneewittchensarg"). Innovativ ist auch die Bauweise. Karosserieteile und Motorhaube bestehen aus Kunststoff. Auf der Grundlage des Coupé kommen 2 Jahre später auch die beiden kompakten Mittelklasse-Limousinen Volvo 440 und Volvo 460 heraus.

Ebenfalls 1986 kommt das Modell 760 als Kombi-Version nach Deutschland und prägt das Image vom Kombi-Hersteller Volvo nachhaltig mit. Der 200 PS starke Volvo 740 Turbo mit intermittierender Einspritzanlage und Ladeluftkühler ist einer der schnellsten Kombis seiner Zeit. Der schwedische Automobilkonzern hat sich wie kein anderer Hersteller in diesem immer stärker nachgefragten Segment positioniert – so steigen auch die Zulassungszahlen des Volvo 245 seit Beginn der 80er Jahre wieder deutlich. Der Zeitgeist stempelt Limousinen zunehmend als bieder ab und attestiert Kombi-Fahrzeugen moderne Vielseitigkeit, die sowohl bei Familien als auch bei freizeitorientierten Käuferschichten mehr und mehr Gefallen findet. Mitte der 80er Jahre fördern auch die Motorsport-Erfolge mit dem Volvo 240 Turbo bei der populären Tourenwagen-Europameisterschaft das Image nachhaltig. So stehen Ende 1986 schließlich 17.325 Einheiten zu Buche.

Zum Ende des Jahrzehnts steigen die Absatzzahlen weiter an. Nachdem 1988 die Zulassungen bei 17.474 liegen, verzeichnet das KBA für das Jahr 1989 einen Marktanteil von 0,7% und 18.206 Volvo Zulassungen.

Die 90er Jahre

Die 90er Jahre werden zu einem bemerkenswerten Jahrzehnt für Volvo: zahlreiche Weltneuheiten, innovative Sicherheitstechniken und eine neue Designsprache markieren den Aufbruch zu neuen Ufern. Nach einer sanften Modellpflege mit weicheren Linien und einer eleganteren Frontpartie wird die erfolgreiche 700er Baureihe Ende 1990 in Volvo 940 und Volvo 960 umbenannt.

Im Juni 1991 kommt der Volvo 850 GLT nach Deutschland. Damit setzt sich der Frontantrieb endgültig bei Volvo durch. Viel wichtiger ist jedoch eine Reihe von technischen Innovationen und Weltneuheiten. Die Einführung der neuen Baureihe markiert einen echten Wendepunkt in der Geschichte der Volvo Deutschland GmbH. Denn in den Folgejahren steigen die Verkaufszahlen stetig an, ein Rekord folgt auf den nächsten. Auch das große Umwelt-Engagement von Volvo kommt in dieser Baureihe einmal mehr zum Tragen, denn der Volvo 850 wird auch als Bi-Fuel-Modell angeboten, das wahlweise mit Erdgas oder Benzin betrieben werden kann.

Die Kombiversion des Volvo 850 kommt im März 1993 in Deutschland auf den Markt. Der Fünftürer mit seinen charakteristischen vertikalen Heckleuchten erreicht neue, vor allem jüngere Käuferschichten und wird in den Metropolen der Republik zum Kultauto der Werbeagenturen – vorzugsweise in schwarz. Dank der erfolgreichen Baureihe steigt der Volvo Marktanteil von 0,4% (1993) auf 1,1% (1998) an.

1994 wird die Volvo Pkw-Division vom hessischen Dietzenbach ins nordrhein-westfälische Brühl verlagert, um dem möglichen Fusionspartner Renault auch geografisch nahe zu sein. Als feststeht, dass der Zusammenschluss nicht zustande kommt, wird die neue Volvo Deutschland-Zentrale Anfang 1995 in die Automobilstadt Köln verlegt. 1994 setzt Volvo 16.763 Einheiten ab.

1995 rollt die erste Allrad-Version, der Volvo 850 AWD (All Wheel Drive), auf die Straßen. Die Absatzzahlen legen um 5.742 Einheiten, das sind rund 35%, deutlich zu. Mit 22.505 verkauften Einheiten springt 1995 die jährliche Volvo Zulassungsstatistik erstmals wieder seit dem Rekordergebnis aus dem Jahre 1979 über die magische Zahl von 20.000 Einheiten.

Der Aufschwung von Volvo erhält einen weiteren Schub, als 1996 in Deutschland Volvo S40 und Volvo V40 eingeführt werden – wieder einmal mit einer Weltneuheit: Der Volvo S40 verfügt als erstes Automobil weltweit serienmäßig über Seitenairbags. Insgesamt werden 1996 bereits 27.644 Volvo Modelle zugelassen (Marktanteil: 0,8%).

1997 durchbricht Volvo eine weitere Schallmauer. Das KBA verzeichnet mit 36.675 Einheiten einen neuen Rekord. Der Marktanteil springt auf 1%. 1997 wird der Volvo 850 überarbeitet und in Volvo S70 und Volvo V70 umbenannt.

Im Sommer des selben Jahres rollt auch erstmals ein Volvo V70 mit Allradantrieb über Deutschlands Straßen. Mit dem Volvo V70 XC AWD begründet der schwedische Premium-Hersteller ein neues Segment und präsentiert den ersten geländetauglichen Premium-Kombi weltweit.

1998 erzielt Volvo exakt 40 Jahre nach seinem Deutschland-Start mit 42.267 Neuzulassungen und einem Gesamt-Marktanteil von 1,1% das bis dahin beste Ergebnis.

Im selben Jahr kommt der Volvo C70 nach Deutschland. Das schicke Coupé führt die langjährige Volvo Tradition in diesem Segment fort. Zudem leiten die Schweden aus diesem Fahrzeug ihr erstes Open-Air-Modell seit 1957 ab. Das Volvo C70 Cabriolet überzeugt neben seinem schicken Outfit vor allem auch wieder durch einzigartige Sicherheits-Features wie das automatische Überroll-Schutzsystem ROPS (Roll Over Protection System). Ebenfalls im Jahr 1998 feiert der Volvo S80 Premiere. Zahlreiche technische Innovationen bringen dem neuen Oberklasse-Modell den Titel "sicherste Limousine der Welt" ein.

1999 bildet Volvo eine Allianz mit der Ford Motor Company und wird unter dem Konzerndach des amerikanischen Volumen-Herstellers eingegliedert. Volvo verkauft in diesem Jahr 38.607 Fahrzeuge. Der Marktanteil beträgt 1,0%. Gleichzeitig beginnt ein wahres Produkt-Feuerwerk, in dessen Rahmen die komplette Modellpalette innerhalb weniger Jahre erneuert wird.

Die 2000er Jahre

Gleich zu Beginn des neuen Jahrtausends präsentiert sich der neue Volvo V70 als zeitlos-eleganter Kombi. Während sich die ersten Volvo Allradfahrzeuge (Volvo 850 AWD, später Volvo V70 AWD) optisch kaum von ihren Modellbrüdern unterschieden, beansprucht der überarbeitete Volvo V70 XC AWD mit seinem kraftvollen Auftritt und seinen speziell auf Offroad-Bedürfnisse abgestimmten Fahrwerk eine Trendsetter-Rolle.

Ab der Jahrtausendwende ist auch die sportlich-dynamische Limousine Volvo S60 auf dem Markt, die gleich in ihrem Premieren-Jahr mit dem "Goldenen Lenkrad" eine der renommiertesten Automobil-Auszeichnungen erhält. Im Jahr 2000 verkauft Volvo in der Bundesrepublik 41.563 Fahrzeuge. Der Marktanteil erreicht mit 1,2% einen neuen Höchststand.

2002 verkauft Volvo 42.132 Einheiten in Deutschland. Der Marktanteil in der Bundesrepublik steigt auf den absoluten Volvo Bestwert von 1,3%. Darunter befinden sich bereits auch 31 Volvo XC90. Das Premium-SUV (Sports Utility Vehicle) wurde zunächst 2001 in den USA eingeführt und ist seit 2003 in Deutschland auf dem Markt. Weltweit wird der Trendsetter das meistverkaufte Volvo Modell.

2003 erscheinen der neue Volvo S40 und Volvo V50. Auffälligstes Design-Merkmal von Volvo S40 und Volvo V50 ist im Innenraum die scheinbar frei schwebende Mittelkonsole, die in den Folgejahren nach und nach Einzug auch in den anderen Baureihen findet.

2004 präsentiert Volvo das erste V8-Triebwerk der Unternehmensgeschichte, das zunächst im Volvo XC90 und ab 2006 auch im Volvo S80 angeboten wird. Der 315 PS starke, vorne quer eingebaute Motor gilt als sauberster 8-Zylinder-Benziner seiner Zeit.

2006 kommt die Neuauflage des Volvo C70 auf den deutschen Markt. Dank des 3-teiligen Hardtops vereint das neue Modell die Eigenschaften eines Coupés und Cabriolets in einem Fahrzeug. Die 2. Auflage des Volvo S80 sorgt für Aufsehen. Das komplett neu entwickelte Flaggschiff von Volvo demonstriert skandinavischen Luxus im Premium-Segment und bietet zugleich eine Fülle an technischen Innovationen.

Ebenfalls im Jahr 2006 hält Volvo mit dem C30 Einzug in die Kompakt-Klasse. Das erste Premium-Kompaktmodell der Firmengeschichte ist ein 4-sitziger 2-Türer mit markanter gläserner Heckklappe, der noch vor dem Verkaufsstart zum "schönsten Kompakten der Welt" gekürt wird und eine Vielzahl von wichtigen Automobil-Preisen gewinnt, darunter auch das "Goldene Lenkrad". Insgesamt verkauft Volvo im Jahr 2006 37.067 Fahrzeuge in Deutschland. Der Marktanteil beträgt 1,1%.

2007 löst die 3. Generation des Volvo V70, die mit Abstand erfolgreichste Baureihe der Schweden ab. Parallel dazu kommt mit dem Volvo XC70 ein dynamischer Kombi mit Offroad-Qualitäten auf den Markt. Insgesamt verzeichnet Volvo im Jahr 2007 laut KBA-Statistik 33.485 Zulassungen und einen Marktanteil am deutschen Automobilmarkt von 1,1%.

Das Jubiläumsjahr 2008 wird durch die Weltpremiere des neuen Volvo XC60 bestimmt. Das Cross-Over-Modell präsentiert sich auf dem Genfer Automobil-Salon erstmals einer breiten Öffentlichkeit. Der Volvo XC60 trägt das neue Volvo Gesicht und macht deutlich, wie die zukünftige Formensprache des schwedischen Premium-Herstellers aussehen wird. Das zehnte und damit jüngste Mitglied der erfolgreichen Volvo Fahrzeugpalette wird im Herbst 2008 in Deutschland eingeführt und ist das erste Fahrzeug weltweit, das serienmäßig mit dem Sicherheitssystem City Safety ausgerüstet ist, mit dem Auffahrunfälle bei niedrigen Geschwindigkeiten vermieden oder zumindest abgeschwächt werden können.


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