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Thema: Test & Wertung


Diesel-Abgasreinigungssysteme im Test

Nach einem umfangreichen Test neuer Abgasreinigungssysteme fordert der ADAC eine steuerliche Entlastung für Dieselfahrer, die auf den Partikelfilter oder vergleichbare Technik setzen. Eine Erleichterung könnte wie beim Katalysator Mitte der 80er Jahre in unterschiedlichen Förderstufen für Neufahrzeuge und die Nachrüstung älterer Pkw erfolgen. Das erklärte der ADAC-Vizepräsident für Technik Werner von Scheven bei der Vorstellung der Testergebnisse in Berlin. "Mit dem Partikelfilter ist eine Technik vorhanden, die den Ausstoß von Rußpartikeln sehr wirkungsvoll verringert. Jetzt muss der Gesetzgeber durch Steuererleichterungen das nötige Signal setzen, damit sich diese oder eine andere neue Technologie mit gleicher Wirkung so schnell wie möglich auf dem Markt durchsetzen kann. Finanziert werden könnte dies durch Mittel, die 2006 nach Ende der Euro 4-Förderung frei werden", erklärte von Scheven.

Im bisher größten Test von Diesel-Abgasreinigungssystemen hat der ADAC an Fahrzeugen mit und ohne Partikelfilter die Emissionen von Rußpartikeln gemessen. Im Test waren Mercedes E 220 CDI, Toyota Avensis 2,0 D und VW Passat sowie der nur mit Filter erhältliche Peugeot 307 HDI. Ergebnis: Bei allen Kandidaten werden die Rußemissionen bis nahe der Nachweisgrenze reduziert.

Als einziger Hersteller setzt Toyota schon jetzt zusätzlich einen Katalysator ein, der auch die Stickoxid-Emissionen gegenüber dem Euro-4-Grenzwert mehr als halbiert. Nach Ansicht des ADAC ist mit dieser Technologie ein ganz entscheidender Schritt gelungen, den Dieselmotor annährend so sauber wie einen Benziner zu machen.

Neben den Schadstoffemissionen galt dem Kraftstoffverbrauch sowie den Kosten besonderes Augenmerk. Der monatliche Mehraufwand für das Modell mit Filtertechnik liegt nach ADAC-Berechnungen je nach Typ zwischen 6 und 16 Euro. Für die Anschaffung müssen 580 bis 925 Euro einkalkuliert werden.

Außer den serienmäßig eingebauten Filtern hat der ADAC auch zwei Nachrüstsysteme der Hersteller HJS und Twin-Tec unter die Lupe genommen. Sie waren in einem VW Golf Variant 1,9 TDI (Twin-Tec) beziehungsweise einem VW Passat 1,9 TDI (HJS) eingebaut. Während der bisher im Handel noch nicht erhältliche HJS-Partikelfilter (soll bei Markteinführung ca. 1000 Euro kosten) die Emissionen so weit herunterschraubt wie das System eines Neufahrzeugs, schafft Twin-Tec zum Preis von ca. 650 Euro eine Reduzierung des Rußausstoßes von mindestens 40 Prozent. Kraftstoffverbrauch und Stickoxid-Emissionen bleiben bei beiden Produkten nahezu unverändert. Die monatlichen Mehrkosten gegenüber dem Originalzustand des Fahrzeugs belaufen sich bei den Nachrüstern auf 20 (HJS) beziehungsweise 8 Euro (Twin-Tec).


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