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Thema: Autoratgeber


Vorsicht Wildwechsel: Zunahme von Wildwanderungen im Herbst

Angesichts der im Herbst typischen Zunahme von Wildwanderungen sollten Autofahrer besonders umsichtig fahren und die Geschwindigkeit drosseln.

Ein Grund dafür sei, dass die Jahreszeit bedingte Morgen- und Abenddämmerung mit den Hauptverkehrszeiten und den Zeiten von Wildwechsel zusammenfalle. Der ACE Auto Club Europa zitierte den Deutschen Jagdschutz-Verband (DJV), mit den Worten: "Durchschnittlich wird in Deutschland jedes fünfte Reh (18,6 Prozent) auf der Straße ´erlegt`". Spitzenreiter auf diesem Gebiet ist Nordrhein-Westfalen. Dort kam 2006 sogar jedes dritte Reh auf der Strasse um. Die offizielle Statistik des Jagdverbandes weist laut ACE jährlich rund 200.000 bis 250.000 im Straßenverkehr getötete Tiere aus. Die Dunkelziffer getöteter Tiere dürfte allerdings um das 4- bis 5-fache höher liegen. Folglich werden jedes Jahr wahrscheinlich mehr als 1 Million Wildtiere auf Deutschlands Straßen zur Strecke gebracht, schätzt der ACE.

Insbesondere in der Nähe von Niederungen sollten Autofahrer besonders umsichtig fahren und die Geschwindigkeit drosseln. Das empfiehlt der ACE selbst dann, wenn kein Verkehrszeichen auf einen Wildwechsel hinweist. Nach einem Wildunfall können sich Autofahrer demnach nicht auf fehlende Beschilderung berufen, betonte der Club unter Berufung auf ein entsprechendes Urteil des Landgerichts Coburg (Urteil vom 24. 4. 2001, Az: 11 O 722/00).

Der ACE hat bereits im vergangenen Jahr die seinen Mitgliedern gewährte Wildschadenbeihilfe von 127 Euro auf bis zu 300 Euro pro Wildunfall aufgestockt. Bestätigungen über Schäden am Auto stellen nach Angaben des Clubs Jagdpächter oder Polizeibeamte aus. Der Schaden muss innerhalb von sieben Werktagen der Kaskoversicherung gemeldet werden. Wer überfahrene Tiere als willkommenen Wildbraten mitnimmt, macht sich der Wilderei schuldig und kann bestraft werden. Bereits ein relativ kleines Tier wie ein Hase, der gegen ein 100 km/h schnelles Auto prallt, erzeugt einen Druck von 125 kg. Ein 20 kg schweres Reh entwickelt danach sogar ein Aufschlaggewicht von einer halben Tonne.


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