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Thema: Motorsport


GP Frankreich: Fisichella Platz 6, Kovalainen Platz 15

In Magny-Cours erlebte das ING Renault F1 Team einen enttäuschenden Großen Preis von Frankreich. 3 Punkte für Giancarlo Fisichellas 6. Platz blieben die einzige zählbare Ausbeute.

Nach dem bislang besten Qualifying-Ergebnis des Jahres konnte das ING Renault F1 Team seine großen Hoffnungen im Rennen nicht umsetzen. Giancarlo Fisichella erreichte Platz 6, Heikki Kovalainens Pech ließ nur Rang 15 zu. Der Renntag des Finnen war schon kurz nach dem Start praktisch beendet: Bei der Anfahrt auf die Haarnadelkurve wurde Heikki vom viel zu spät bremsenden Jarno Trulli gerammt und umgedreht. Ein platter rechter Hinterreifen und kleinere Beschädigungen am Renault R27 waren die Folge. Der unvermeidliche Boxenstopp trug Kovalainen einen Rundenrückstand ein. Danach konnte er nie sein eigenes Rennen fahren, da er als nun Überrundeter mehrfach den Führenden Platz machen musste. Das ist umso ärgerlicher, da er bei freier Bahn sehr gute Rundenzeiten fuhr.

Giancarlo Fisichellas Rennen sah im ersten Stint sehr vielversprechend aus. Von Platz 5 gestartet, änderte das Team beim ersten von zwei geplanten Tankstopps die Strategie und schickte ihn auf einen sehr langen zweiten Stint. Der Plan dahinter war, den Römer durch einen kurzen zweiten Stopp wieder an einigen Gegnern vorbeizulotsen, die dann auf den weicheren Bridgestone Potenza-Pneus fahren würden, die heute durch frühes Graining die Autos eher langsamer machte. Die schwere Spritlast in Giancarlos Renault R27 provozierte aber ein heftiges Untersteuern. Der Italiener verlor gegenüber Nick Heidfeld Boden und fädelte sich daher nach seinem letzten Stopp knapp hinter dem BMW-Piloten ein. In der Folge verteidigte Fisichella seine Position sehr entschlossen gegen Fernando Alonso im McLaren und stellte Rang 6 sicher. Mit diesen 3 WM-Punkten liegt das Team in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft nun 20 Zähler hinter BMW.

Giancarlo Fisichella (Platz 6)

"Ich habe heute das Bestmögliche herausgeholt. Unsere Rundenzeiten lagen fast auf dem Niveau von BMW, und deutlich näher an den beiden Spitzenteams als zuletzt. Ich konnte Fernando bei vergleichbarer Spritladung am Ende de Rennens hinter mir halten. Es steht fest, dass wir immer besser werden und Fortschritte erzielen. Unterm Strich habe ich heute aber eine Position verloren, was besonders schwer wiegt, da mich ein BMW überholt hat. Das Hauptproblem lag im Untersteuern im zweiten Stint mit viel Benzin an Bord – das kostete mich zu viel Zeit. Zu Beginn des Rennens hatte ich einen kurzen Zweikampf mit Fernando, aber er ging mit dem leichteren Auto schnell an mir vorbei. Am Ende fuhren wir wieder gegeneinander und dabei ging es deutlich enger zu. Die weicheren Reifen auf meinem R27 körnten zu Beginn des letzten Stints, deshalb war Alonso in Kurve 3 viel schneller als ich. Wir kämpften einige Runden lang, dann besserte sich die Reifensituation bei mir und ich konnte ihn etwas distanzieren. Das war sehr befriedigend, weil es zeigt, um wie viel besser unser Auto geworden ist. Jetzt müssen wir eben am nächsten Wochenende in Silverstone versuchen, die Punktedifferenz zu BMW zu verringern."

Heikki Kovalainen (Platz 15)

"Nun, mein Rennen war in der ersten Runde praktisch gelaufen – und ich habe eine große Gelegenheit verpasst. Ich lenkte in Turn 5, die Haarnadel, ein, als Jarno mich traf, umdrehte und meinen rechten Hinterreifen aufschlitzte. Ich musste an die Box. Danach fühlte es sich an, als müsste ich in jeder Runde vom Gas gehen, weil ich immer blaue Flaggen gezeigt bekam. Wenn ich freie Fahrt hatte, sahen meine Rundenzeiten ziemlich gut aus, aber es war schwierig, in einen vernünftigen Rhythmus zu kommen. Ich hielt das ganze Rennen über den Abstand zur Führungsgruppe konstant, was unsere gute Pace unterstreicht. Aber nach so einem Zwischenfall wie in der ersten Runde kannst du nichts mehr ausrichten. Das Qualifying bewies immerhin, dass wir Schritt für Schritt weiterkommen, deshalb freue ich mich nun auf das nächste Rennen in Silverstone."

Flavio Briatore (Geschäftsführer des ING Renault F1 Teams)

"Nach dem Qualifying sah es wirklich gut aus, doch das Rennen zeigte auf, wie viel Arbeit wir noch vor uns haben. Heikkis Grand Prix wurde ohne seine Schuld zerstört. Giancarlo fuhr gut, doch das Auto schien im Mittelstint zu schwer zu sein, was ihn zu viel Zeit kostete. Er zeigte einen aggressiven Zweikampf gegen Fernando. Das Fazit dieses Renntages lautet allerdings, dass wir noch viel zu tun haben. Der technische Rückstand zu BMW ist praktisch aufgeholt, aber wir müssen unsere aufsteigende Form am Sonntag regelmäßig in Punkte ummünzen."

Pat Symonds (Leitender Ingenieur des ING Renault F1 Teams)

"Dieses Rennen erfüllte unsere durch das Qualifying gestiegenen Erwartungen nicht. Heikki wurde von Trulli in der ersten Runde umgedreht. Es war klar, dass es für ihn von da an schwierig werden würde. Wir versuchten, seinen ausstehenden Stopps so zu legen, dass er möglichst wenig in Verkehr geraten würde. Giancarlos erster Stint war sehr schnell, und auch auf den weicheren Reifen zeigte er gegen Rennende eine gute Leistung. Doch der mittlere Stint kostete uns im Vergleich zu BMW einen Platz. In einer Woche haben wir nun wieder ein Rennen – und die Chance, den Schaden von heute wieder gutzumachen. Unsere Tests vor 10 Tagen in Silverstone liefen sehr gut, und wir beabsichtigen, dort sehr stark aufzutreten."


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