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Thema: Wirtschaft & Handel


Renault erzielt gesteigerten Gewinn

Renault LogoIn einem insgesamt schwachen Konjunkturumfeld verbesserte Renault den Erwartungen entsprechend seine Geschäftszahlen im zweiten Halbjahr 2003 und stabilisierte seinen weltweiten Marktanteil bei 4,1 Prozent. Der französische Hersteller verkaufte im Berichtsjahr insgesamt 2,39 Mio. Fahrzeuge, was einem geringfügigen Rückgang von 0,7 Prozent entspricht. Auf einem um 1,6 Prozent rückläufigen europäischen Gesamtmarkt verteidigte Renault seine Position als führende Einzelmarke auf den Teilmärkten Pkw und leichte Nutzfahrzeuge mit einem Marktanteil von 10,6 bzw. 15,1 Prozent.

Wachstumsdynamik außerhalb Europas

Außerhalb Westeuropas steigerte der Konzern seinen Absatz um 9,0 Prozent und setzte damit sein Wachstum weiter fort. Dieses hervorragende Ergebnis beruht in erster Linie auf der Dynamik der Märkte Mittel- und Osteuropas sowie Russlands, dem Konjunkturaufschwung in der Türkei (+127,0 Prozent) und den gesteigerten Verkaufszahlen von Dacia (+18,8 Prozent). Trotz des um rund 18 Prozent rückgängigen koreanischen Marktes konnte sich Renault Samsung Motors weiter behaupten und seinen Pkw-Anteil auf 10,8 Prozent verbessern.

Bei gleichem Konsolidierungskreis und identischen Bilanzierungsmethoden sowie unter Berücksichtigung des Währungseffekts steigerte Renault seinen Umsatz im abgelaufenen Jahr um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 37,525 Mrd. Euro.

Umsatzplus durch optimierten Produkt-Mix

Der Umsatzerlös der Automobilsparte stieg um 3,7 Prozent auf 35,535 Mrd. Euro (gegenüber 34,274 Mrd. Euro in 2002). Das trotz negativer Auswirkungen der Wechselkurse erzielte Umsatzplus beruht in erster Linie auf dem optimierten Produkt-Mix und höheren Verkaufspreisen bei den Neufahrzeugen in Europa. Hinzu kamen die besonders guten Verkaufszahlen des Espace der vierten Generation und der Markterfolg der neuen Mégane Baureihe, bestehend aus dem Drei- und Fünftürer, der viertürigen Limousine, dem Kombi, dem Coupé-Cabriolet und dem Scénic. Auch die kontinuierlich steigenden Verkaufsergebnisse bei den Dieselmotoren, der steigende Absatz auf den internationalen Märkten sowie das stetige Wachstum im Bereich Ersatzteile und Verkauf von Aggregaten, insbesondere an Nissan, leisteten einen wesentlichen Beitrag zum verbesserten Umsatz.

Der Beitrag der Sparte Fahrzeugfinanzierung zum Gesamtumsatz stieg gegenüber 2002 um 5,1 Prozent auf 1,99 Mrd. Euro (bei gleichem Konsolidierungskreis und identischen Bilanzierungsmethoden).

Erfolgreiche Modellneuheiten steigern Rentabilität

Der Bruttogewinn stieg im zweiten Halbjahr 2003 auf 4,3 Prozent des Umsatzes gegenüber 3,2 Prozent im ersten Halbjahr. Diese Entwicklung belegt deutlich den Erfolg der neuen Renault Modelle. Für das Gesamtjahr 2003 beläuft sich der Bruttogewinn auf 1,402 Mrd. Euro bzw. 3,7 Prozent des Umsatzes.

Trotz der allgemein ungünstigen Marktlage, insbesondere auf Grund des rückläufigen französischen Marktes und des anhaltend starken Euro, musste der Bruttogewinn der Automobilsparte im abgelaufenen Gesamtjahr nur geringe Einbußen hinnehmen und konnte im zweiten Halbjahr von der Fakturierung der neuen Mégane Versionen profitieren. Die Verkäufe auf den Weltmärkten leisteten einen unverändert hohen Beitrag zu den Geschäftszahlen des Renault Konzerns: Bessere Verkaufszahlen in der Türkei und eine sich stabilisierende Lage in der Mercosur-Region kompensierten den geringeren Beitrag von Renault Samsung Motors, bedingt durch sinkende Verkaufszahlen und den Wertverlust des koreanischen Won.

Ziele bei Kostensenkung erreicht

Ferner hielt Renault im abgelaufenen Geschäftsjahr die Strukturkosten und den Forschungs- und Entwicklungsaufwand konstant und senkte weiter die Beschaffungs- und Produktionskosten. Mit Gesamteinsparungen in Höhe von drei Milliarden Euro wurde der zweite Dreijahresplan zur Kostensenkung im Berichtsjahr zielgerecht abgeschlossen.

Die Sparte Fahrzeugfinanzierung verzeichnet einen Bruttogewinn von 367 Mio. Euro bzw. 18,4 Prozent ihres Umsatzes (15,6 Prozent im Vorjahr). Diese erfreuliche Entwicklung belegt die Dynamik dieser Sparte und ist das Ergebnis eines nachhaltigen, konsequenten Kostenmanagements.

Die sonstigen Erträge und Aufwendungen weisen im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Belastung von 168 Mio. Euro aus, gegenüber 266 Mio. Euro in 2002. In 2003 sind darin Kapitalgewinne in Höhe von 29 Mio. Euro aus der Veräußerung von Beteiligungen enthalten, unter anderem zehn Millionen Euro aus der Veräußerung von 51 Prozent an Renault Agriculture. Weitere 112 Mio. Euro stammen aus dem Verkauf diverser Immobilien. Ebenfalls darin enthalten sind Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 160 Mio. Euro, insbesondere bzgl. der Vorruhestandsregelung.

Somit erzielt Renault ein Betriebsergebnis von 1,234 Mrd. Euro, gegenüber 1,217 Mrd. Euro im Vorjahr. Das Finanzergebnis 2003 beläuft sich auf einen Aufwand von 71 Mio. Euro, was einer Verbesserung um 20 Mio. Euro gegenüber 2002 entspricht.

Der Renault Anteil am Nettoergebnis assoziierter Unternehmen nahm signifikant zu. Er beziffert sich im Berichtsjahr auf 1,86 Mrd. Euro gegenüber 1,331 Mrd. Euro im Vergleichsjahr. Dabei profitiert Renault von den weiter verbesserten Ergebnissen seines Allianzpartners Nissan, die in den Konten von Renault mit 1,705 Mrd. Euro positiv zu Buche schlagen. Das assoziierte Unternehmen Volvo AB trägt mit einem positiven Ergebnis von 175 Mio. Euro zum Renault Ergebnis bei. 2002 waren es nur 71 Mio. Euro.

Das Konzernergebnis vor Steuern beträgt 3,023 Mrd. Euro gegenüber 2,457 Mrd. Euro im Vorjahr. Nach Berücksichtigung des Steueraufwands und der Minderheitsbeteiligungen beläuft sich das Nettoergebnis von Renault auf 2,48 Mrd. Euro — ein Plus von 26,8 Prozent gegenüber 2002. Das Nettoergebnis je Aktie steigt von 7,53 Euro im Vorjahr auf jetzt 9,32 Euro.

Weiterhin solide Finanzstruktur

Das Eigenkapital des Renault Konzerns stieg zum 31. Dezember 2003 um 1,763 Mrd. Euro auf 13,591 Mrd. Euro. Die Nettofinanzverschuldung der Automobilsparte reduzierte Renault gegenüber Ende Dezember 2002 um 747 Mio. Euro. Sie beläuft sich zum 31. Dezember 2003 auf 1,748 Mrd. Euro. Diese Reduzierung resultiert einerseits aus dem gegenüber 2002 unverändert hohen Cash-Flow von 3,15 Mrd. Euro und andererseits aus der anhaltenden Senkung des Nettobedarfs an Betriebsmitteln (239 Mio. Euro). Die so freigesetzten Mittel finanzieren mühelos die Investitionen in Höhe von 2,533 Mrd. Euro. Durch selektiveres Vorgehen bei den Investitionen in der Automobilsparte reduzierte Renault das Investitionsniveau im Berichtsjahr auf 6,1 Prozent des Umsatzes (ohne Anwendung von IAS 38 und ohne außerordentliche Erträge aus Veräußerungen von Immobilienvermögen), gegenüber 6,8 Prozent in 2002.

Durch den Schuldenabbau und die gleichzeitige Erhöhung des Eigenkapitals verbesserte sich der Nettoverschuldungsgrad um 8,2 Prozentpunkte: Er sank von 21,1 Prozent des Eigenkapitals Ende 2002 auf 12,9 Prozent Ende 2003.

Der Jahresabschluss mit den am 10. Februar 2004 vorgelegten Unternehmenszahlen wird am 24. Februar vom Verwaltungsrat verabschiedet. Der Jahreshauptversammlung der Aktionäre am 30. April 2004 wird eine Dividendenausschüttung von 1,40 Euro je Aktie — ohne Steuergutschrift — vorgeschlagen.

Ausblick 2004 vorsichtig optimistisch

Für 2004 erwartet Renault eine leichte Belebung des europäischen Automobilmarktes und einen moderaten Aufschwung in den wichtigsten Ländern außerhalb Europas, in denen der Konzern präsent ist. In einem weiterhin dementsprechend schwierigen Marktumfeld wird Renault von der Dynamik der vollständig erneuerten Mégane Baureihe profitieren sowie von einer hauptsächlich durch die Gemeinschaftsprojekte der Allianz gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit.

Renault wird seine Präsenz auf den Weltmärkten weiter ausbauen und will seinen Absatz außerhalb Westeuropas konsequent steigern. Unter der Annahme, dass das Verhältnis der bedeutenden Währungen zueinander nahezu unverändert bleibt, visiert Renault für das Gesamtjahr 2004 einen Bruttogewinn in der Größenordnung von 4,5 Prozent des Umsatzes an. Ferner erwartet Renault eine erneute Steigerung des Nettogewinns.

Anmerkung bzgl. gleicher Konsolidierungskreis und identische Bilanzierungsmethoden: Die Entwicklung des Konsolidierungskreises und der Bilanzierungsmethoden betrifft insbesondere die Dekonsolidierung von Renault Agriculture seit dem 30. April 2003 und die Änderung der Konsolidierungsmethoden bzgl. Sofasa (vollständige Integration seit dem 1. Januar 2003).


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