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Thema: Wirtschaft & Handel


"Hydrogen Energy" - Neues Unternehmen von BP und Rio Tinto

BP und Rio Tinto kündigten die Gründung eines gemeinsamen neuen Unternehmens mit Namen "Hydrogen Energy" an, das weltweit Projekte zur Erzeugung dekarbonisierter Energie entwickeln soll. Die Zusammenarbeit wird sich zunächst auf die Stromherstellung aus Wasserstoff konzentrieren, um aus fossiler Energie durch Abspaltung und Lagerung von Kohlendioxid (CCS Carbon Capture and Storage) neue Quellen an sauberem Strom im großen Stil zu erschließen.

Projekte zur Erzeugung kohlenstofffreier Energie beruhen auf der Umwaldlung fossiler Energie wie Kohle, Petrokoks (einem Nebenprodukt des Raffinerieprozesses) oder Erdgas, in Wasserstoff und Kohlendioxid, das aufgefangen und zur dauerhaften Lagerung in geologische Formationen tief unter der Erdoberfläche verbracht wird. Der Wasserstoff wird zum Antrieb einer Gasturbine genutzt, um so im industriellen Maßstab Strom zu erzeugen. Durch die Integration der CCS-Technologie in diesen Prozess würden 90 Prozent des Kohlendioxids, das sonst in die Atmosphäre gelangen würde, sicher aufgefangen und gelagert.

Die weltweiten Kapazitäten zur Stromerzeugung wachsen derzeit schnell, da ältere Kraftwerke ersetzt und neue gebaut werden, um mit dem Wachstum der Nachfrage vor allem in den schnell wachsenden Wirtschaften der Schwellenländer Schritt zu halten. Der Internationalen Energie-Agentur (IEA) zufolge müssen etwa zwei Drittel der in 25 Jahren benötigten Kraftwerke erst noch gebaut werden. ein großer Teil davon in Ländern, die Kohle im Überfluss haben. Daher ist zu erwarten, dass Kohle einen wichtigen Anteil im Energiemix der Zukunft haben wird.

Der kürzlich veröffentlichte Bericht des IPCC (Intergovernmental Panel o­n Climate Change der UN), der sich mit Möglichkeiten zur Milderung der Folgen des Klimawandels befasst, bezeichnet die Reduktion des bei der Stromerzeugung entstehenden Kohlendioxids als sehr wichtig und merkt an, dass Technologien wie Kohlendioxid-Sequestration (CCS) eine zentrale Rolle bei der Lösung dieser Aufgabe darstellen. Der Bericht stellt fest, dass Regierungen durch geeignete Förder- und Regulierungsmechanismen ebenfalls viel dazu beitragen können, diese Technologie vorwärts zu bringen.

"Hydrogen Energy" wird von dem weltweit führenden Know-How der beiden Gesellschafter profitieren: von Rio Tinto's Expertise und weltweit führenden Kohletechnologien sowie BP's Erfahrung und Expertise in chemischen Verfahren, kohlendioxidarmer Stromerzeugung und Kohlendioxidsequestration.

Tom Albanese, CEO von Rio Tinto: "Kohle ist ein wichtiger Bestandteil von Rio Tinto's Energiegeschäft, und wir denken, dass sie in Zukunft eine wichtige Rolle bei der sauberen Stromerzeugung spielen wird. Durch unsere Investition in die Stromerzeugung aus Wasserstoff werden wir dekarbonisierten Strom und Kohlenstoffsequestration anbieten können. Obwohl wir wahrscheinlich am Anfang andere Energiequellen nutzen werden, werden wir doch die Entwicklung der Kohlegasifizierung in industriellem Maßstab vorantreiben. Mit dieser Investition sind wir gut aufgestellt, um für unsere Aktionäre im Strommarkt der Zukunft neue Optionen zu nutzen."

Tony Hayward, CEO von BP: "Projekte wie dieses können die Kohlendioxid-Minderung herbeiführen, nach der Unternehmen und Staaten auf der ganzen Welt streben. Dies wird aber nur möglich sein, wenn Unternehmen zusammen daran arbeiten und in Übereinstimmung mit den Regierungen darauf hin arbeiten. Die Konzentration von Wissen und Erfahrung von Rio Tinto und BP wird zur Entwicklung und Realisierung dieser wichtigen neuen Technologien und Projekte beitragen."

"Hydrogen Energy", dessen Entstehung noch von den entsprechenden Genehmigungen abhängt, wird Möglichkeiten zur Dekarbonisierung von Energiequellen weltweit suchen und sicherstellen und dabei mit Regierungen zusammenarbeiten, um geeignete politische und regulatorische Rahmenbedingungen auszuarbeiten. Wo es sich anbietet, ist die Zusammenarbeit mit Partnern zur Erschließung und zum Betrieb der entsprechenden Anlagen möglich. In den geplanten Vorhaben wird Kohle oder Petrolkoks als Ausgangsprodukt verwendet, aber auch Erdgas kann in bestimmten Fällen zum Einsatz kommen.

Die vor einiger Zeit angekündigten Projekte zur Erzeugung von Strom aus Wasserstoff in Peterhead, Schottland, und Carson, Kalifornien, werden in "Hydrogen Energy" integriert. Der Vertrag sieht vor, dass Rio Tinto an BP rund 32 Millionen US Dollar bezahlt - die Höhe richtet sich nach evtl. nötigen Anpassungen nach Vertragsabschluss.

"Hydrogen Energy" wird in Weybridge im Südosten von England angesiedelt und zunächst 75 Mitarbeiter haben, die beide Gesellschaften abstellen. Zum CEO von "Hydrogen Energy" wurde Lewis Gillies berufen, der frühere Chef von BP's Wasserstoffsparte. CFO wird Peter Cunninham, der bisher bei Rio Tinto den Bereich "Business Evaluation" leitete.


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