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Thema: Motorsport


Audi Werksfahrer Martin Tomczyk im Porträt

Martin TomczykSo eine Einigkeit herrschte selten in einem DTM-Fahrerlager. Als Martin Tomczyk im Vorjahr als Sieger die Ziellinie in Barcelona überquerte, da gab es wohl keinen, der dem Audi Youngster im Red Bull Audi A4 DTM seinen ersten Triumph in der DTM nicht gönnte. Keine Frage: Mit Ehrgeiz, harter Arbeit, Leistung und einem sympathischen Auftritt neben der Strecke hat sich der Rosenheimer als Mitglied in der DTM-Familie fest etabliert.

"Man sollte trotz der großen Herausforderung und Verantwortung in der DTM den Spaß nicht ganz vergessen", sagt Martin Tomczyk. Und lebt diesen Leitsatz an jedem Rennwochenende neu: Für seine Streiche, Späße und Witze ist der 1,88 Meter große Bayer bei allen Teammitgliedern bekannt und beliebt. Gleichzeitig ist der Wechsel zwischen Spaß und absoluter Konzentration auch eines seiner Erfolgsgeheimnisse: Vor Qualifying und Rennen zieht Tomczyk sich in sich zurück, fährt mit geschlossenen Augen und tief in Gedanken jeden Meter der Rennstrecke ab, um dann die entscheidenden Hundertstel herauszuholen.

Kaum ein neuer Fahrer in der DTM sorgte bei seinem Debüt für so viele hochgezogene Augenbrauen wie Martin Tomczyk. Mit gerade einmal 19 Jahren, damals jüngster DTM-Pilot aller Zeiten, und ohne eine einzige Rennrunde in einem Tourenwagen, kam er 2001 in die DTM. Es dauerte nur ein paar Wochen, dann hatten sich alle Augenbrauen wieder entspannt gesenkt: Bei seinem dritten Rennen startete er schon aus der ersten Startreihe. Inzwischen ist Tomczyk mit 25 Jahren einer der Routiniers in der populärsten internationalen Tourenwagen-Rennserie. Aus dem aktuellen Starterfeld haben nur Rekordchampion Bernd Schneider und Christian Abt mehr Saisons in der neuen DTM absolviert als der Fan des FC Bayern.

Zu seinen bisher stärksten Auftritten zählte die Saison 2004, als er seinen Teamkollegen Mattias Ekström zum DTM-Titel "eskortierte". Aus dem perfekten Teamwork auf der Strecke wuchs eine enge Freundschaft abseits des Cockpits. Kein Wunder bei so vielen gleichen Leidenschaften, wie zum Beispiel technischem Spielzeug in allen Variationen. Video, TV, HiFi, PlayStation, Mobiltelefone, Surround-Anlagen – würde es im Motorsport nicht so gut laufen, könnte Tomczyk sofort als Berater arbeiten. "Einen anderen Beruf als Rennfahrer kann ich mir aber gar nicht vorstellen – obwohl ich gerne einmal ein Praktikum als Kindergärtner machen würde."

Auch zwischen den Rennwochenenden liebt Martin Tomczyk es sportlich – bei einem 420 PS starken Audi RS 4 als Dienstwagen geht das auch kaum anders. Nur wenn er auf seiner mit vielen liebevollen Details ausgestatteten Harley Davidson sitzt, lässt er es ruhig angehen. "Damit fahre ich maximal 80 km/h, dann kann ich alles um mich herum am besten genießen", sagt er. Überhaupt steht Tomczyk nicht auf großen Trubel. In seinem Geburts- und Wohnort Rosenheim fühlt er sich wohl, ein Leben in Monaco kommt nicht in Frage. Schließlich würden da Freunde und Familie für eine Pokernacht, heiße Rennen an der PlayStation im eigenen Hobbyraum oder einen gemütlichen Abend beim Italiener fehlen.

In seiner Freizeit, die neben Fitnesstraining und PR-Terminen zwischen den Rennen bleibt, spielt Tomczyk gerne einmal selbst Mechaniker: Zusammen mit seinem Bruder und Manager Tobias bastelt er an der perfekten Abstimmung für ferngesteuerte DTM-Autos oder Speedboote, die – selbstverständlich – in Hightech-Qualität aus Kohlefaser gefertigt sind. Am kommenden Wochenende verlässt er sich in Sachen Setup allerdings lieber wieder auf seinen Renningenieur Dave Benbow vom Audi Sport Team Abt Sportsline. Das eingespielte Doppel hat auch am EuroSpeedway große Ziele – schließlich gilt es die Tabellenspitze in der DTM zu verteidigen.


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