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Thema: Motor & Technik


Nissan testet Leit- und Verkehrssystem ITS

Nissan testet auf dem Gelände seines japanischen Entwicklungscenters Atsugi südlich von Tokio die nächste Entwicklungsstufe des innovativen Leit- und Verkehrssystems ITS (Intelligent Transportation System). Ziel des Feldversuchs ist die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Verkehrsampeln. Das System soll nicht nur die Zahl von Unfällen mit Fußgängern, sondern auch die vor stark frequentierten Kreuzungen auftretenden Staus reduzieren. Als Nebeneffekt würden dank des verbesserten Verkehrsflusses auch der Verbrauch und die CO2-Emissionen sinken.

Für den neuen Praxistest hat Nissan auf dem Werksgelände zwei sich kreuzende Straßen mit Ampeln und optischen Kontrollbaken ausgerüstet. Beide haben mehrere Einmündungen und Zebrastreifen. Hauptquelle bei der Datensammlung sind hunderte Wagen von Nissan-Mitarbeitern sowie eine große Zahl von Shuttle-Bussen, die alle mit dem nötigen Equipment ausgerüstet sind.

Primäres Ziel heißt Reduzierung von Fußgängerunfällen

Auf Basis der gemessenen Verkehrsdichte berechnet ITS die optimale Zeitspanne zwischen dem Moment, in dem ein Fußgänger die Straße überqueren will und dem dazu nötigen Umschalten der Ampel von "Rot" auf "Grün". Oft neigen Fußgänger dazu, bei mäßigem Verkehr ein rotes "Männchen" zu ignorieren – Grund für so manchen tragischen Unfall. Das Nissan-System sorgt dafür, dass zum Beispiel in den verkehrsärmeren Vormittagsstunden die Fußgängerampel länger auf Grün und die Autoampel länger auf Rot stehen bleibt. Generell gilt, dass der Fußgänger immer Priorität genießt.

Im Gegenzug erkennt das System aber auch ein sich näherndes Fahrzeug und wird – falls es die Umstände erlauben – die Ampel ebenfalls so bald wie möglich freischalten. Effekt: Überflüssiger Stop-and-Go-Betrieb wird vermieden und der Verbrauch im Stadtbetrieb gesenkt.

Der 3 Kilometer lange Testparcours verfügt auch über eine virtuelle Schul-Zone. Nähert sich ein Fahrer diesem Bereich mit zu hoher Geschwindigkeit, fordert ihn eine Warnanzeige im Display des Navigationssystems zum Abbremsen auf. Die mit Piktogrammen arbeitende Warnanlage nutzt Nissan auch in Situationen, in denen ein Fahrer zu forsch auf eine rote Ampel zufährt. Reicht das nicht, sind bereits höhere Stufen der Intervention – bis hin zu akustischen Signalen oder einem gezielten Bremseingriff – angedacht.

Besserer Abfluss von Rechtsabbiegern an Ampelkreuzungen

Ein weiterer Focus des neuen ITS-Programms liegt auf Rückstaus vor roten Ampeln und vor Kreuzungen mit hohem Rechtsabbiegeranteil. Hier will Nissan durch eine bessere Synchronisierung der Ampelphasen den Verkehr wieder flüssiger machen. Das gelingt primär durch eine flexible Anpassung der Rot- und Grünphasen an das reale Verkehrsaufkommen. Die aktuell erprobte Technologie ist zusätzlich in der Lage, Rechtsabbieger zu identifizieren und auf deren Signale zu antworten. Folge: Der zähe Verkehrsfluss vor Ampelkreuzungen würde beschleunigt.

Im Rahmen des im Dezember 2006 verkündeten "Nissan Green Program 2010" hat sich das Unternehmen unter anderen verpflichtet, die CO2-Emissionen seiner Automobile und Produktionswerke zu senken. Das jetzt in der Präfektur Kanagawa anlaufende Projekt macht genau das möglich und hilft ferner bei der Verwirklichung des Ziels, bis 2015 verglichen mit dem Wert von 1995 eine Halbierung von schweren Unfällen mit Beteiligung von Nissan-Fahrzeugen zu erreichen.


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