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Thema: Wirtschaft & Handel


Bosch erzielt Umsatzplus von 5% auf 43,7 Milliarden Euro in 2006

Die Bosch-Gruppe hat ihr Wachstumsziel für das Jahr 2006 erreicht. Der weltweite Umsatz stieg um mehr als fünf Prozent auf 43,7 Milliarden Euro. Die Rendite war hingegen leicht rückläufig. Das Ergebnis vor Steuern lag voraussichtlich am unteren Rand des Zielkorridors von 7 bis 8 Prozent vom Umsatz. Wachstumstreiber waren erneut die Region Asien/Pazifik und die Unternehmensbereiche Gebrauchsgüter und Gebäudetechnik sowie Industrietechnik. "Unsere langfristige Strategie zahlt sich aus. Wir konnten unsere Präsenz in Asien deutlich ausbauen und unsere Geschäfte außerhalb der Kraftfahrzeugtechnik kräftig steigern", sagte Franz Fehrenbach, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung, bei der Vorlage der vorläufigen Geschäftszahlen für das Jahr 2006 in Stuttgart.

Alle Unternehmensbereiche der Bosch-Gruppe leisteten im Jahr 2006 einen positiven Wachstums- und Ergebnisbeitrag – allerdings mit sehr unterschiedlicher Dynamik. Der Unternehmensbereich Kraftfahrzeugtechnik, mit 62 Prozent Umsatzanteil die größte Säule bei Bosch, legte um 3,5 Prozent auf knapp 27,2 Milliarden Euro zu. Ohne Konsolidierungseffekte war es ein Prozentpunkt weniger. Das höchste Wachstum verzeichnete der Unternehmensbereich Gebrauchsgüter und Gebäudetechnik. Hier stieg der Umsatz um rund zehn Prozent auf nahezu elf Milliarden Euro. Auch der Unternehmensbereich Industrietechnik entwickelte sich mit einem Zuwachs von mehr als sieben Prozent positiv. Ausgewiesen wird jedoch ein Umsatzplus von gut fünf Prozent auf 5,5 Milliarden Euro, da das Bremsscheibengeschäft auf den Unternehmensbereich Kraftfahrzeugtechnik übergegangen ist.

Regional legte Bosch vor allem in Asien mit einem Plus von 13 Prozent zu. In China und in Indien stieg der Bosch-Umsatz sogar um deutlich mehr als 20 Prozent. Um 14 Prozent wuchsen die Geschäfte in Lateinamerika, um 13 Prozent in Osteuropa. Moderater stiegen hingegen die Umsätze in Nordamerika (plus 4,5 Prozent) sowie in West-Europa (plus drei Prozent). Entsprechend dem Ausbau der regionalen Geschäfte entwickelte sich auch die Anzahl der Mitarbeiter in der Bosch-Gruppe: Ende 2006 waren rund 260.000 Mitarbeiter bei Bosch beschäftigt – nach 251.000 im Jahr 2005. Neue Arbeitsplätze wurden vor allem in den Wachstumsregionen aufgebaut. In Deutschland blieb die Zahl der Mitarbeiter bei rund 110.000 stabil. Auf hohem Niveau blieben die Ausgaben für Forschung und Entwicklung: 2006 betrugen sie 3,3 Milliarden Euro oder umgerechnet 7,6 Prozent vom Umsatz – nach 7,4 Prozent im Jahr 2005. "Wir erbringen weiterhin erhebliche Vorleistungen für Innovationen und zukünftiges Wachstum. Dies setzt jedoch ein auf Dauer solides Ertragsniveau voraus", so Fehrenbach.

Kraftfahrzeugtechnik: Rahmenbedingungen weiter verschärft

Im Jahr 2006 war das geschäftliche Umfeld laut Fehrenbach "gemischt" – es gab "Rückenwind, aber auch kräftigen Gegenwind". Vor allem bei der Kraftfahrzeugtechnik verschärften sich die Rahmenbedingungen deutlich: Die am Markt durchsetzbaren Verkaufspreise gingen durchschnittlich um drei bis vier Prozent zurück. Gleichzeitig stiegen für Bosch die bereits hohen Rohstoffkosten insbesondere für Edel- und Buntmetalle um weitere 240 Millionen Euro. Darüber hinaus sank die Auslastung vor allem der nordamerikanischen Werke aufgrund der erheblichen Absatzprobleme großer US-Automobilhersteller. Diese Entwicklungen konnten durch das stark wachsende Asien-Geschäft und Kostensenkungen nicht vollends ausgeglichen werden. "Auch im Jahr 2007 werden sich die Rahmenbedingungen nicht wesentlich ändern. Es ist vor allem die Internationalisierung unserer Innovationen, die in den kommenden Jahren ein erhebliches Wachstum verspricht", so Fehrenbach.

Aktuell arbeitet Bosch mit indischen Automobilherstellern in rund 30 Entwicklungsprojekten für die Applikation von Dieseleinspritzsystemen – in China sind es sogar 50 Projekte. Auch in Nordamerika hat der "Clean Diesel" gute Chancen: Hohe Kraftstoffpreise und die verstärkte Umweltdiskussion werden der Diesel-Nachfrage in den USA einen deutlichen Schub geben. Steigende Zahlen erwartet Bosch darüber hinaus auch beim Elektronischen Stabilitäts-Programm ESP®: Die ESP-Einbauquote wird sich in den USA voraussichtlich von 36 Prozent im Jahr 2006 auf 72 Prozent im Jahr 2010 verdoppeln. Im selben Zeitraum will Bosch den ESP-Jahresabsatz in den USA auf rund drei Millionen Stück verdreifachen.

Gebrauchsgüter und Gebäudetechnik sowie Industrietechnik weiter auf Wachstumskurs

Im Unternehmensbereich Gebrauchsgüter und Gebäudetechnik leisteten alle Geschäftsbereiche einen Beitrag zur positiven Entwicklung – von Hausgeräten über Elektrowerkzeuge bis hin zur Thermo- und Sicherheitstechnik. Ende Januar 2007 hat Bosch mit der US-amerikanischen FHP Manufacturing Company einen führenden Hersteller von Elektro-Wärmepumpen übernommen. "Dieser Schritt passt in unsere Strategie: Er stärkt unseren Bereich Gebrauchsgüter und Gebäudetechnik, er verbessert unsere Präsenz in den USA und er positioniert uns auf dem wachsenden Gebiet der regenerativen Energien", so Fehrenbach. 2006 hatte Bosch seine Aktivitäten bereits mit einer Reihe von gezielten Übernahmen gestärkt. Beispiele sind Telex Communications, Purolator und die TeleAlarm Group. Auch mit der Einführung von neuen Produkten ist Bosch erfolgreich. Beispiel Elektrowerkzeuge: Zwölf der 15 derzeit meistverkauften Elektrowerkzeuge in deutschen Baumärkten sind von Bosch. Allein der handliche Akku-Schrauber Ixo mit Lithium-Ionen-Technologie verkaufte sich bisher weltweit sechs Millionen Mal.

Im Unternehmensbereich Industrietechnik ist erneut Bosch Rexroth stark gewachsen, während sich die Verpackungstechnik stabilisierte. Positive Impulse für das Industriegeschäft kamen aus Europa – insbesondere auch aus Deutschland – sowie aus Asien. Allein in China stieg der Umsatz von Bosch Rexroth um rund 30 Prozent. Dort konnte auch ein prestigeträchtiges Großprojekt gewonnen werden: Der hydraulische Antrieb für das höchste Riesenrad der Welt, das sich zur Olympiade 2008 in Peking drehen wird, kommt von Bosch Rexroth.


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