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Thema: Motorsport


BMW WilliamsF1 Team 2004 will kämpfen

BMW WilliamsF1Das BMW WilliamsF1 Team will 2004 um die FIA Formel-1-Weltmeisterschaft kämpfen. In der Saison 2003 hatten die Leistungen des deutsch-englischen Teams noch nicht zum Titelgewinn gereicht. Nicht ganz. Nach einem schwierigen Saisonstart hatte die Mannschaft zwar die WM-Spitze erklommen, musste sich im Finale aber letztlich geschlagen geben.

Für 2004 hat sich das BMW WilliamsF1 Team viel vorgenommen: Konkurrenzfähigkeit vom ersten Rennen an mit dem neuen Chassis WilliamsF1 BMW FW26, dem neuen BMW Motor P84 und den Stammpiloten Juan Pablo Montoya (COL) und Ralf Schumacher (DEU) sowie der Unterstützung durch Test- und Reservefahrer Marc Gené (ESP).

Teamchef Frank Williams: "Wir haben unsere Unzulänglichkeiten der Saison 2003 analysiert. Wir hatten uns ein gutes Stück weit verbessert, wir waren 'the best of the rest', aber unsere Fortschritte waren eben doch noch nicht groß genug. 2004 müssen wir von Anfang an konkurrenzfähig sein, um alle unsere Möglichkeiten auszuschöpfen. Ich bin überzeugt, dass unser Team alle Voraussetzungen mitbringt, um 2004 zu gewinnen - wir müssen unsere Chancen nur nutzen."

BMW WilliamsF1Patrick Head, Technischer Direktor von WilliamsF1, unterstreicht diese Auffassung: "Der FW25 war am Ende seiner Karriere erwiesenermaßen ein sehr schnelles Auto, häufig das schnellste überhaupt. Uns ist bewusst, dass wir 2004 in jedem Rennen die Herausforderer sein müssen - von Melbourne bis Sao Paulo. Es wäre verfrüht, über die Konkurrenzfähigkeit des FW26 zu spekulieren, ehe wir gesehen haben, was die anderen Teams über die Wintermonate geleistet haben. Aber ich bin sicher, dass wir bei WilliamsF1 in der Saisonvorbereitung nichts unversucht gelassen haben."

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen erklärt: "Wir haben komplexe Aufgaben zu bewältigen, um das angestrebte Ziel, den WM-Titel, zu erreichen. Das 2004 in Kraft tretende Reglement schreibt die Verwendung eines einzigen Motors am gesamten GP-Wochenende vor. Damit rückt die Standfestigkeit in der Prioritätenliste auf Platz eins. Dennoch wollen wir auch unter den neuen Vorgaben den leistungsstärksten Motor im Feld stellen. Daraus folgt ein Balanceakt: Die Auslegung jedes einzelnen der rund 1000 verschiedenen Bauteile muss so robust wie nötig sein, aber so leicht und agil wie möglich."

Starke Partnerschaft

BMW WilliamsF1Zur Saison 2000 war das BMW WilliamsF1 Team erstmals angetreten. Für BMW bedeutete dieser Schritt eine Rückkehr in die Formel 1 nach zwölf Jahren Pause. Das Debütjahr mündete in Rang drei der Konstrukteurs-WM. Im zweiten Jahr folgten die ersten Siege, der Rückstand wurde verkürzt und WM-Rang drei bestätigt. 2002 steigerte sich das BMW WilliamsF1 Team auf den zweiten Platz, allerdings noch mit erheblichem Rückstand auf Weltmeister Ferrari. 2003 schloss die weiß-blaue Mannschaft auf, führte zeitweise die WM an und gab sich erst im Finale gegen die erneut siegreichen Italiener geschlagen.

Im Juni 2003 waren die Weichen für die Zukunft gestellt: BMW und WilliamsF1 gaben die Fortsetzung ihrer Partnerschaft bekannt. Der erste Vertrag wäre Ende 2004 ausgelaufen, das Anschlussabkommen reicht nun bis Ende 2009 und sieht eine bedeutend intensivere Kooperation vor. Die Arbeit an den Standorten München und Grove wurde mit einem durchgängigen Projektmanagement vernetzt. Die Zielsetzung: Einerseits das Spezialwissen eines der erfolgreichsten Formel-1-Teams optimal zu nutzen, andererseits die umfangreichen Ressourcen des Automobilherstellers für das gemeinsame Projekt auszuschöpfen. Dazu gehört etwa das Simulations- und Versuchs-Know-how des BMW Forschungs- und Innovationszentrums FIZ. Außerdem wird sich BMW bereits 2004 nicht mehr ausschließlich mit Entwicklung und Produktion der Motoren einbringen. Vor allem im Getriebebereich liegen nun weitere Aufgaben bei den Münchnern.

Der FW26

Der WilliamsF1 BMW FW26 tritt kein leichtes Erbe an, galt doch sein Vorgänger phasenweise als das beste Chassis der Saison 2003. Das war nicht immer so, aber nach einem intensiven Optimierungsprozess immer öfter. Diesen Prozess 2004 vorzuziehen, die Zeitspanne zwischen erstem Test und erstem Rennen zu verlängern, das war das Ziel der frühen Vorstellung des FW26.

Das WilliamsF1-Chassis FW26 ist die zweite Neuentwicklung in Folge und damit ein sehr viel ehrgeizigeres Projekt als die Weiterentwicklung einer bestehenden, guten Konstruktion. Doch die Saison 2003 hat bewiesen, dass der Weg zu einem erfolgreichen Fahrzeug über Innovationen führt. Dass unter der Leitung von Chefkonstrukteur Gavin Fisher ein von Grund auf neues Chassis geschaffen wurde, wird auf den ersten Blick deutlich.

Der BMW P84

Der BMW P84 Motor für die Saison 2004 entstand in München unter der Führung von Heinz Paschen, dem Leiter der BMW Formel-1-Entwicklung. Der Motor basiert konzeptionell auf seinem erfolgreichen Vorgänger, dem P83, wurde aber in allen Teilen für die neuen Maßgaben - ein Motor am gesamten Wochenende bedeutet eine Verdopplung der Laufzeit auf bis zu 800 Kilometer - modifiziert. Das Ziel: Erhalt von Standfestigkeit und Leistung bei nun erheblich größeren Distanzen. Dank findiger Detaillösungen blieben Maße und Gewichte dennoch nahezu gleich. Die Arbeit am neuen Dreiliter-V10-Zylinder mit weiterhin 90 Grand Bankwinkel begann bereits im November 2002. Im Sommer 2003 liefen Prüfstandsversuche und auch schon erste Tests im Fahrbetrieb.

Die Piloten

BMW WilliamsF1Die neue Technik kommt in die Hände von bewährten Fahrern: Juan Pablo Montoya (geb. 20.09.1975 in Bogota, COL) stieß 2001 zum BMW WilliamsF1 Team. Zuvor hatte er in den USA die CART-Meisterschaft und das 500-Meilen-Rennen von Indianapolis gewonnen. Montoya lebt mit seiner Frau Connie abwechselnd in Monaco und in Miami (Florida, USA). In seinem ersten Formel-1-Jahr kam Montoya auf Position sechs in der Weltmeisterschaft, in beiden folgenden Jahren wurde er Dritter. Für den Kolumbianer stehen nach drei Formel-1-Jahren drei Siege, elf Polepositions und neun schnellste Rennrunden zu Buche.

Ralf Schumacher (geb. 30.06.1975 in Kerpen, DEU) gehört bereits seit 1999 zum WilliamsF1-Team. Seine bisher besten WM-Platzierungen erreichte er als Vierter der Jahre 2001 und 2002. Schumacher, der mit seiner Frau Cora und Sohn David in Österreich lebt, belegte 2003 den fünften Rang in der Fahrer-WM. Bis zum Saisonstart 2004 erzielte er sechs Siege, vier Polepositions und fuhr sieben Mal die schnellste Rennrunde.

Marc Gené unterstützt das Team weiterhin als Test- und Ersatzfahrer. Der Katalane (geb. 29.03.1974 in Sabadell bei Barcelona, ESP) startete 1999 und 2000 in der Formel 1 für das Minardi-Team und steht bereits seit 2001 in Diensten des BMW WilliamsF1 Teams.


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