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Thema: Test & Wertung


ADAC testet Nachtsichtsysteme

Mehr als 40% aller tödlichen Verkehrsunfälle ereignen sich nachts, obwohl in dieser Zeit nur ein Viertel des Verkehrs stattfindet. Schuld daran sind meist schlechte Sichtverhältnisse. Der ADAC hat jetzt zwei Systeme untersucht, die dem Fahrer helfen sollen, nachts Gefahrensituationen besser einschätzen zu können. Der Test ergab, dass die elektronischen Hilfen das Fahren bei Dunkelheit deutlich sicherer machen. Sie weisen jedoch noch erhebliche Schwachstellen auf.

Die getesteten Programme von BMW (Night Vision) und Mercedes (Nachtsichtassistent) sind in der 7er Reihe und in der S-Klasse gegen Aufpreis zu haben. Überprüft wurden unter anderem die Qualität der Displaydarstellung, die Informationsverarbeitung und die Entlastung, die sich der Fahrer von dem Zusatz erhoffen darf.

Beide Programme arbeiten mit einer völlig unterschiedlichen Technik. Im BMW nimmt eine Wärmebildkamera in der Frontschürze Schwarzweißbilder auf. Diese erscheinen auf einem Display in der Mittelkonsole des Wagens. Das System des Testwagens (760i) besticht durch die große Sichtweite von bis zu 300 Metern. Außerdem ist der Unterschied zwischen Umgebung und Hindernis deutlich zu erkennen. Das System erkennt ausschließlich lebende Hindernisse, diese heben sich als helle Flecken vom dunklen Hintergrund ab.

Bei Mercedes liefert die Kamera, die dicht hinter dem Innenspiegel angebracht ist, ein Schwarzweißbild. Sie kann Licht im normalen Sichtbereich, aber auch im Infrarotbereich erfassen. In die Scheinwerfer integrierte Infrarotlampen beleuchten die Umgebung in einem Bereich von 150 Metern. Der Monitor befindet sich an Stelle des Tachos im Armaturenbrett. Anders als die Wärmebildkamera des BMW kann die Infrarotkamera auch leblose Hindernisse sichtbar machen. Der Nachtsichtassistent liefert schärfere Bilder als Night Vision. Diesen vermeintlichen Vorteil empfinden viele Probanden jedoch eher als Nachteil, da sie sich von den zahlreichen Bildinformationen überfordert fühlen.

Die Probanden klagten auch über die ungünstige Position des Displays bei beiden Systemen. Schlechte Witterungsverhältnisse mindern ebenfalls die Qualität der Darstellung. Es ist jedoch zu erwarten, dass die heutigen Schwachstellen noch ausgemerzt werden können. Eine Verbesserung würde sich beispielsweise durch die Einspiegelung des Bildes in die Windschutzscheibe ergeben.


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