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Thema: Wirtschaft & Handel


Renault erzielt 2,7% Bruttogewinn im 1. Halbjahr 2006

Im ersten Halbjahr 2006 erreichte Renault einen Bruttogewinn in Höhe von 592 Mio. Euro bzw. 2,7 Prozent des Umsatzes. Demzufolge erwartet der französische Konzern für das Gesamtjahr 2006 trotz steigender Energie- und Rohstoffpreise weiterhin einen Bruttogewinn von 2,5 Prozent.

Die Umsetzung des Renault Vertrag 2009 vollzieht sich planmäßig wie am 09. Februar angekündigt. Die einzelnen Etappen des Plans sind: 3,0 Prozent Bruttogewinn in 2007, 4,5 Prozent in 2008 und 6,0 Prozent in 2009.

Im ersten Halbjahr 2006 verzeichnete der Renault Konzern gegenüber dem Vorjahreshalbjahr einen Absatzrückgang um 3,2 Prozent auf 1.315.351 verkaufte Einheiten. Dieses Ergebnis setzt sich aus sehr unterschiedlichen Einzelergebnissen zusammen:

In Europa1 gingen die Verkaufszahlen um 7,6 Prozent auf 951.339 Einheiten zurück, insbesondere auf Grund der seit Anfang des Jahres noch intensiver betriebenen selektiven Verkaufsstrategie, mit welcher der Konzern seit 2005 die unrentabelsten Verkaufsvolumen senken will. Trotz einer relativ ungünstigen Phase des Modellzyklus erzielt Renault ausgezeichnete Ergebnisse mit dem neuen Clio, "Car of the Year 2006", der im vergangenen September an den Start ging. Mit 250.955 verkauften Einheiten bleibt der Clio das meist verkaufte Fahrzeug seines Segments in Europa.

Außerhalb Europas setzte Renault im Berichtszeitraum mit den drei Konzernmarken Renault, Dacia und Samsung2 seine Expansion, wie zu Jahresbeginn angekündigt, weiter fort und steigerte seinen Absatz um 10,5 Prozent auf 364.012 Einheiten. Der Anteil der nicht europäischen Märkte am Gesamtabsatz des Konzerns betrug im Berichtszeitraum 28 Prozent. Das sind vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

2,7 Prozent Bruttogewinn im ersten Halbjahr 2006

Bei gleichem Konsolidierungskreis und identischer Bilanzierungsmethode erwirtschaftete der Renault Konzern im ersten Halbjahr 2006 einen Umsatz von 21,547 Mrd. Euro (+0,4 Prozent).

Der Beitrag der Automobilsparte zum Konzernumsatz stieg um 0,2 Prozent auf 20,560 Mrd. Euro. Die rückläufigen Absatzzahlen auf den europäischen Märkten wurden kompensiert durch die Expansion auf den internationalen Märkten, die Renault Samsung Motors-Exporte (SM3) für Nissan, günstigere Wechselkursfluktuationen (vor allem in Korea und im Mercosur) sowie durch weitere Aktivitäten des Konzerns (Verkauf von Ersatzteilen, Aggregaten und kompletten Fahrzeugen an Partnerunternehmen).

Die Tochtergesellschaft für Fahrzeugfinanzierung RCI Banque leistete bei gleichem Konsolidierungskreis und identischer Bilanzierungsmethode einen Beitrag von 987 Mio. Euro. Der Zuwachs von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist in erster Linie auf zunehmende Versicherungsgeschäfte und die durchschnittlich höheren laufenden Kredite zurückzurühren.

Der Konzern-Bruttogewinn beträgt 592 Mio. Euro bzw. 2,7 Prozent des Umsatzes, gegenüber 4,4 Prozent des Umsatzes im Vergleichszeitraum.

Die Automobilsparte erzielte einen Bruttogewinn von 323 Mio. Euro. Das entspricht 1,6 Prozent des Umsatzes, gegenüber 3,3 Prozent im ersten Halbjahr 2005. Dieser Rückgang erklärt sich hauptsächlich durch

  • die rückläufigen Verkaufszahlen in Europa;
  • einen ungünstigeren Produkt- und Preis-Mix vor dem Hintergrund einer deutlichen Absatzsteigerung der Modelle Clio und Logan;
  • den Kostenanstieg je Fahrzeug, insbesondere in Verbindung mit dem Übergang zur Euro 4-Norm.

Gleichzeitig reduzierte Renault verstärkt die Einkaufskosten, und dies trotz Mehrkosten in Höhe von 185 Mio. Euro auf Grund höherer Rohstoffpreise. Dem Konzern ist es ferner gelungen, bei beschleunigtem internationalen Wachstum die Allgemeinkosten auf einem relativ niedrigen Niveau zu halten.

Die RCI Banque steuerte einen Bruttogewinn von 269 Mio. Euro zum Konzernergebnis bei, gegenüber 266 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2005.

Die sonstigen Erträge und Aufwendungen weisen im ersten Halbjahr 2006 einen Saldo von 57 Mio. Euro aus. Somit erzielte Renault ein Betriebsergebnis von 649 Mio. Euro, gegenüber 1,207 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum.

Das Finanzergebnis beziffert sich auf eine Belastung von 36 Mio. Euro gegenüber 186 Mio. Euro ein Jahr zuvor; darin enthalten waren Beteiligungspapiere, die mit einem nach IAS 39 bezifferten Marktwert von 174 Mio. Euro die Konten belasteten.

Der Renault Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen beläuft sich im Berichtszeitraum auf 1,212 Mrd. Euro. Der Beitrag von Nissan schlägt in den Renault Konten mit 1,013 Mrd. Euro positiv zu Buche, gegenüber 911 Mio. Euro ein Jahr zuvor (ausgenommen außerordentliche Erträge3). Die anderen assoziierten Unternehmen, insbesondere AB Volvo4, steuern einen Gewinn von 199 Mio. Euro zum Renault Ergebnis bei, gegenüber 175 Mio. Euro zuvor.

Das Konzernergebnis vor Steuern beträgt 1,825 Mrd. Euro, gegenüber 2,557 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Die Steuerlast im laufenden Geschäftsjahr und die zeitlich verschobene Steuerlast bedeuten eine Nettobelastung von 166 Mio. Euro.

Das Konzernnettoergebnis beläuft sich für das erste Halbjahr 2006 auf 1,627 Mrd. Euro, gegenüber 2,170 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum.

Das Nettoergebnis je Aktie beträgt 6,34 Euro gegenüber 8,52 Euro zuvor.

Das Eigenkapital des Renault Konzerns stieg um 780 Mio. Euro auf 20,441 Mrd. Euro Ende Juni 2006.

Nachdem die Nettofinanzverschuldung der Automobilsparte zum 31. Dezember 2005 noch 2,252 Mrd. Euro betrug, belief sie sich Ende Juni 2006 auf 1,988 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Schuldenabbau um 264 Mio. Euro. Diese Entwicklung beinhaltet folgende Elemente:

  • der Cashflow sank um 67 Mio. Euro auf 2,297 Mrd. Euro;
  • die um Veräußerungen bereinigten Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände betragen 1,795 Mrd. Euro (gegenüber 1,405 Mrd. Euro zum 30. Juni 2005);
  • der Überschuss des Umlaufvermögens konnte durch die auf Grund der saisonbedingten Absatzzahlen zunehmenden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 212 Mio. Euro verbessert werden.

Der Free-Cash-Flow der Automobilsparte beläuft sich somit auf 714 Mio. Euro.

Durch den Schuldenabbau und die Erhöhung des Eigenkapitals beträgt der Verschuldungsgrad zum 30. Juni 2006 9,7 Prozent des Eigenkapitals, gegenüber 11,5 Prozent zum 31. Dezember 2005.

Ausblick:

Renault bestätigt Erwartungen für das Gesamtjahr 2006

Seit der Ankündigung des Renault Vertrag 2009 am 09. Februar 2006 arbeitet das gesamte Unternehmen intensiv an der erfolgreichen Umsetzung des Plans. 2006 ist dabei ein Übergangsjahr. Der Kurs ist vorgegeben, die Prioritäten sind klar definiert und anhand von messbaren Zielen formuliert, die neuen profit- und kundenzentrierten Prozesse sind angelaufen. Im kommenden Halbjahr wird der Konzern den Plan weiter konsequent umsetzen.

In Europa wird Renault seine selektive Verkaufpolitik weiter fortsetzen. Im September kommt der aktualisierte Scénic und im Oktober kommen die rundum überarbeiteten Transporter Trafic und Master auf den Markt.

Außerhalb Europas werden zwei speziell für die Schwellenländer konzipierte Logan Modelle an den Start gehen: ein Kombi und ein Kleintransporter. Der Ausbau des Logan Programms und die dynamische Entwicklung von Renault Samsung Motors werden die guten Absatzzahlen weiterhin stützen.

Insgesamt erwartet Renault für 2006 ein gegenüber 2005 unverändertes Absatzniveau.

Trotz der auch künftig steigenden Energie- und Rohstoffpreise erwartet Renault für 2006 nach wie vor einen Bruttogewinn von 2,5 Prozent.

Renault Vertrag 2009: präzise Vorgaben für die nächsten Jahre

In 2007 startet Renault seine Produktoffensive mit acht neuen Fahrzeugmodellen, die im zweiten Halbjahr auf den Markt kommen werden. Die Unternehmensergebnisse werden sich hauptsächlich auf das im Rahmen des Renault Vertrag 2009 verstärkte Programm zur Kostensenkung in allen Unternehmensbereichen stützen.

In 2008 und 2009 werden sich die Unternehmenszahlen durch den Ausbau und die Erweiterung der Modellpalette (sieben neue Modelle in 2008, neun in 2009) sowie die anhaltende Expansion des Konzerns auf den internationalen Märkten zügig verbessern.

Auf Grundlage dieser mittelfristigen Planungen erwartet Renault einen Bruttogewinn von 3,0 Prozent in 2007, 4,5 Prozent in 2008 und schließlich, wie angekündigt, 6,0 Prozent in 2009.

1 Region Frankreich und Region Europa

2 In der Region Euromed (Osteuropa, Russland/GUS, Türkei, Maghreb) basiert das Absatzplus (+16,4 Prozent) vorrangig auf der erfolgreichen Markteinführung des Logan in Russland und Marokko. Die Region Lateinamerika (Lateinamerika-Nord und Lateinamerika-Süd) (+13,4 Prozent) verzeichnet besonders spektakuläre Absatzsteigerungen in Argentinien (+40,4 Prozent) und Kolumbien (+40,9 Prozent). In der Region Asien-Afrika sank der Absatz um 2,8 Prozent, trotz der guten Verkaufszahlen in Korea (+3,3 Prozent), wo die Modelle SM3 und SM5 besonders gute Ergebnisse erzielen.

3 Im ersten Halbjahr 2005 erzielte Renault einen außerordentlichen Gewinn von 450 Mio. Euro aus dem Transfer von Rentenverpflichtungen von Nissan an den japanischen Staat.

4 AB Volvo hat im ersten Halbjahr eigene Aktien zurückgekauft. Somit beträgt der Renault Anteil jetzt 21,84 Prozent.

5 Free-Cash-Flow: Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit – Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit +/- Veränderung des Betriebskapitals.

Konsolidierter1 Umsatz nach Geschäftsbereichen

1. Halbjahr 2006 in Mio. Euro    1. Halbjahr 2005 (bei Konsolidierungskreis 2006) in Mio. EuroVeränderung 2006 / 2005 in Prozent
Automobilsparte  20.56020.520+ 0,2%
Fahrzeug-finanzierung (RCI Banque)987950+ 3,9%
Gesamt 21.54721.470+ 0,4%

Konsolidierte Ergebnisse

1. Halbjahr 2006 in Mio. Euro1. Halbjahr 2005 in Mio. Euro

Bruttogewinn

592943

Betriebsergebnis

6491.207

Finanzergebnis

(36)(186)

Anteil am Nettoergebnis assoziierter Unternehmen

1.2121.536

Ergebnis vor Steuern

1.8252.557

Steuerlast im laufenden Geschäftsjahr und zeitlich verschobene Steuerlast

(166)2(346)

Nettoergebnis

1.6592.211

Konzernnettoergebnis

1.6272.170

Bruttogewinn nach Geschäftsbereichen

1. Halbjahr 2006 in Mio. Euro1. Halbjahr 2005 in Mio. Euro
Automobilsparte

in % vom Umsatz

323

1,6%

677

3,3%

Fahrzeugfinanzierung (RCI Banque)

in % vom Umsatz

269

27,3%

266

28,0%

Gesamt

in % vom Umsatz

592

2,7%

943

4,4%


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