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Thema: Motorsport


Großer Preis von China - Vorschau: Wie alles begann...

Ausblick auf das dritte Rennen der Formel 1-Saison 2019 in Schanghai:

Toto Wolff über China

Nach zwei Saisonrennen scheinen wir uns in einer starken Ausgangslage zu befinden. Wir haben bislang 87 Punkte eingefahren - nur einen Zähler unter dem Punktemaximum. Aber die Konstrukteurs-Wertung verrät nicht die ganze Geschichte.

In Wahrheit waren wir in Bahrain sowohl im Qualifying als auch im Rennen nicht so schnell wie unsere direkte Konkurrenz. Ferrari war deutlich schneller auf den Geraden und das addiert sich im Verlauf einer Runde zu mehreren Zehntelsekunden auf. Aber es heißt nicht umsonst: „Um Erster zu werden, musst du erst einmal ins Ziel kommen“. Die Kombination aus soliden Leistungen unseres Teams, der Zuverlässigkeit unserer Systeme und starker Auftritte unserer Fahrer haben uns einen Doppelsieg beschert. 

Vor dieser Herausforderung schrecken wir aber nicht zurück, im Gegenteil, für uns ist es motivierend. Wir werden weiterhin alles geben, um die bestmögliche Performance aus unserem Paket herauszuholen und die besten Rennen abzuliefern. Wir werden versuchen, Druck auszuüben, unsere Chancen zu nutzen und weiter hart zu arbeiten, um unser Gesamtpaket zu verbessern. Wir haben bislang in dieser Saison spannende Rennen erlebt und wir freuen uns auf den nächsten Kampf in Schanghai.

Der Große Preis von China 2019 ist zugleich das 1.000. Rennen in der Geschichte der Formel 1. 1.000 Rennen in fast 70 Jahren sind ein Beleg für die fantastische Tradition und Historie unseres Sports. Wir sind stolz, eine der größten Marken der Welt in dieser Rennserie zu vertreten und wir werden unser Bestes geben, um bei diesem historischen Ereignis eine gute Show zu bieten.

Feature der Woche: Motorsport-Geschichte vor dem 1.000. Formel 1-Rennen

Der Große Preis von China markiert einen historischen Moment – es ist das 1.000. Rennen in der Geschichte der Formel 1. Aber der China Grand Prix ist nicht das einzige besondere Jubiläum, auf das sich das Team in diesem Jahr freut. Tatsächlich gibt es 2019 eine ganze Reihe davon...

Wie alles begann…

Am 29. Januar 1886 reichte Carl Benz beim deutschen Reichspatentamt in Berlin unter der Nummer DRP 37435 ein Patent für ein „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ ein. Es war die Geburtsstunde des Automobils. Im gleichen Jahr baute Gottlieb Daimler unabhängig von Carl Benz eine motorisierte Kutsche. Diese beiden Erfindungen markierten den Beginn in der langen Geschichte des Automobils – und legten damit auch den Grundstein für den Motorsport. Es sollte allerdings noch eine Weile dauern, bis das erste Rennen damit stattfinden würde...

125 Jahre Motorsport

Acht Jahre nach der Erfindung des Automobils organisierte die französische Tageszeitung „Le Petit Journal“ das allererste Autorennen. Es war eine Art Langstreckenrennen, das am 22. Juli 1894 auf öffentlichen Straßen von Paris nach Rouen ausgetragen wurde. Von den 21 Teilnehmern erreichten 17 das Ziel – darunter neun Fahrzeuge mit Motoren, die von Gottlieb Daimler erfunden und unter Lizenz vom französischen Fahrzeughersteller Panhard & Levassor produziert worden waren. Das Ziel des Rennens war es, die Strecke von Paris nach Rouen so schnell wie möglich mit einer pferdelosen Kutsche zurückzulegen, die „nicht gefährlich, einfach zu fahren und günstig zu betreiben“ war. Der Hauptgewinn ging an den Teilnehmer, dessen „Auto am nächsten an dieses Idealbild herankam“. Die 5.000 Francs Preisgeld wurden schlussendlich zwischen einem Panhard & Levassor und einem Peugeot aufgeteilt. Beide wurden von einem Zweizylinder V-Motor aus der Feder von Gottlieb Daimler angetrieben und exakt nach seinen Originalplänen gebaut. Auch ein Fahrzeug von Benz nahm an dem Wettbewerb teil. Das Auto mit 3,7 kW (5 PS) überquerte die Ziellinie auf Platz 14, wurde aber aufgrund der „erfolgreichen Verbesserung des motorisierten Autos mit Benzinantrieb“ auf Rang fünf nach vorne gestuft.

Die Geburt der Silberpfeile

Im Jahr 2019 feiern wir auch das 85-jährige Jubiläum der Silberpfeile. Das Eifelrennen auf dem Nürburgring war am 03. Juni 1934 das erste Rennen, bei dem der Mercedes-Benz W 25 an den Start gegangen ist. Das Auto sollte später als erster Silberpfeil in die Geschichte eingehen. Der Rennwagen war eine komplette Neuentwicklung, die 1933 vorgestellt wurde, um in einer neuen Grand Prix Formel anzutreten. Das Reglement der neuen Serie sah ein Maximalgewicht von 750 kg ohne Benzin, Öl, Kühlwasser und Reifen vor. Davon abgesehen gab es keine Einschränkungen beim Design, was den Technikern jede Menge Freiraum für Innovationen ließ. Die Mercedes-Ingenieure aus Stuttgart entschieden sich für eine klassische Fahrzeugarchitektur mit einem Achtzylinder-Reihenmotor, der vorne verbaut wurde und die Hinterräder über ein Getriebe an der Hinterachse antrieb. Der Kompressormotor erzielte eine Leistung von 354 PS (260 kW). Und wie war das nun mit der Gewichtsbeschränkung auf 750 Kilogramm? Die Legende besagt, dass das Auto beim Wiegen am Vorabend seines ersten Rennens leicht übergewichtig war. Das Team konnte das Gewicht des W 25 jedoch ausreichend senken, indem es die weiße Farbe vom Auto entfernte – wodurch sein metallisches Silberkleid zum Vorschein kam. Es war die Geburtsstunde des ersten Silberpfeils. Am nächsten Tag gewann Manfred von Brauchitsch das Eifelrennen in seinem W 25 und erzielte dabei auch noch mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 122.5 km/h einen neuen Streckenrekord. Es sollte der erste von vielen weiteren Siegen für die Silberpfeile sein. Der W 25 wurde bis 1937 eingesetzt, dem letzten Jahr der 750-kg-Formel. Im Laufe der Zeit wurde sein Design immer weiter modifiziert, um noch mehr Performance zu gewinnen. Der Hubraum des Motors wurde bis auf ein Maximum von 4,7 Litern erhöht, wodurch die Leistung sich bis auf 646 PS (475 kW) beinahe verdoppelte. Mit dem W 25 gingen 1934 und 1935 unter anderem auch Motorsportlegenden wie Rudolf Caracciola und Luigi Fagioli und Manfred an den Start.

Mercedes in der Formel 1

Vor 65 Jahren gab Mercedes am 04. Juli 1954 beim Großen Preis von Frankreich in Reims sein Formel 1-Debüt. Den Fahrerkader bildeten Karl Kling, Hans Herrmann, Hermann Lang und Juan Manuel Fangio, der nicht nur den Frankreich Grand Prix, sondern auch die Weltmeisterschaften in den Saisons 1954 und 1955 gewinnen sollte. Das Team ging mit dem neuentwickelten W 196 R in die Saison. Das Auto wurde von einem 2,5 Liter Achtzylinder-Reihenmotor angetrieben, der bei seinem ersten Rennen auf 256 PS (188 kW) kam. Der W 196 konnte in zwei Varianten eingesetzt werden – einmal in der berühmten „Stromlinien“-Version, die aerodynamisch für einen geringen Luftwiderstand auf langen Geraden optimiert war, und einmal als klassischer Monoposto mit freistehenden Rädern. Während sich die Stromlinie aufgrund ihres unkonventionellen Aussehens rasch zu einem legendären Rennwagen entwickelte, war es der Monoposto, der 1954 und 1955 (in den beiden F1-Jahren von Mercedes) hauptsächlich zum Einsatz kam. Aber egal, ob so oder so: beide Versionen des W 196 waren unheimlich erfolgreich. Sie gewannen neun von zwölf Formel 1-Rennen, an denen sie teilgenommen haben.

Mercedes-Benz W 165 (1939), Mercedes-AMG C 63 DTM (2018), Mercedes-Benz W 125 (1937), Mercedes-Benz W 196 R (1955), Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 Evolution II (1991), Mercedes-AMG Petronas F1 W 10 EQ Power+ (2019), Mercedes-Benz SSK (1928), Mercedes-Benz 230
Ausblick auf das dritte Rennen der Formel 1-Saison in Schanghai: Der GP China markiert einen historischen Moment - es ist das 1.000. Formel 1-Rennen.

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