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Thema: Motorsport


DTM 2009: Audi-Pilot Ekström holt 2. Platz in Zandvoort

Audi-Pilot Mattias Ekström hat vor 38.000 Zuschauern gezeigt, warum er als "König von Zandvoort" gilt: Mit einer eindrucksvollen Aufholjagd kämpfte sich der Schwede beim 4. Lauf der DTM vom 9. Startplatz auf Rang 2 nach vorne. Nur 1,431 Sekunden fehlten dem 2-fachen DTM-Champion am Ende zu seinem 4. Zandvoort-Triumph.

Möglich wurde die Aufholjagd durch eine perfekte Strategie des Audi Sport Team Abt Sportsline. Ekström kam erst in der 21. von 41 Runden zum ersten Pflichtstopp an die Box und holte sich seinen zweiten Reifensatz in Runde 29 ab – später als jeder andere Fahrer. Dadurch hatte Ekström in der Schlussphase die frischesten Reifen, mit denen er den Rückstand auf Spitzenreiter und Sieger Gary Paffett innerhalb weniger Runden von über 6 auf unter 2 Sekunden reduzieren konnte, obwohl beim 2. Boxenstopp die rechte hintere Radmutter klemmte.

In den letzten 12 Runden des spannenden Rennens überolte Ekström nacheinander auch seine Markenkollegen Martin Tomczyk, Alexandre Prémat und Oliver Jarvis, die mit wesentlich älteren Reifen unterwegs waren und daher Ekström nichts mehr entgegenzusetzen hatten. "Dass sie in so einer Situation einem schnelleren Markenkollegen das Leben nicht unnötig schwer machen, ist bei Audi selbstverständlich", erklärte Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Dafür braucht man keine Stallregie."

Die ältesten Reifen hatte in der Schlussphase Oliver Jarvis. Der 25-jährige Brite startete erstmals in seiner DTM-Karriere von der Pole Position und verteidigte die Führung bis zum 1. Boxenstopp. Ein kleiner Ausrutscher ließ Jarvis in Runde 14 jedoch hinter den späteren Sieger Gary Paffett zurückfallen. "Das war ein blöder Fehler, der alles gekostet hat", ärgerte sich Jarvis. "Ich hatte heute die Chance zu gewinnen – gar keine Frage."

Weil bei seinem Ausrutscher auch die Reifen in Mitleidenschaft gezogen wurden, entschied das Audi Sport Team Phoenix, Jarvis nur sechs Runden nach dem ersten Reifenwechsel erneut an die Box zu holen. In der Folge musste der junge Brite 26 Runden auf demselben Reifensatz absolvieren. "Am Ende hatte ich keine Chance mehr – ich dachte sogar, ich hätte einen Reifenschaden", erklärte Jarvis. "Noch dazu musste ich am Ende Benzin sparen."

Trotzdem holte der Brite mit Platz 3 wie schon beim Saisonauftakt in Hockenheim ein Podiumsergebnis. Dahinter kamen sein Teamkollege Alexandre Prémat, Martin Tomczyk und Markus Winkelhock ins Ziel. Mit Timo Scheider auf Rang 8 holten insgesamt 6 Audi Piloten Punkte. Scheider musste seinen Audi A4 DTM unmittelbar nach der Zieldurchfahrt abstellen, weil beim Boxenstopp rund 2 kg Kraftstoff in der Tankkanne geblieben waren.

Le Mans-Rekordsieger Tom Kristensen musste sich mit dem 11. Platz begnügen. Mike Rockenfeller beschädigte sich bei einer Startkollision eine Spurstange und gab 9 Runden vor Schluss aus Sicherheitsgründen auf. Gleiches galt für Katherine Legge, die ihren A4 DTM nach 17 Runden abstellte.

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef)

"Mattias Ekström war heute sehr schnell – das war der Grund, warum er am Ende ganz vorne dabei war. Er hatte heute die richtige Strategie und hat sich mit einem langen ersten Stint in die Position gebracht, mit den frischeren Reifen deutlich schneller fahren zu können als die Autos vor ihm. Er war in den letzten Runden auch wesentlich schneller als Gary Paffett. Die Fahrer unserer 08er-Autos waren sehr früh an der Box und hatten deshalb am Ende mit ihren Reifen zu kämpfen. Dass sie in so einer Situation einem schnelleren Markenkollegen das Leben nicht schwer machen und unnötiges Risiko gehen, ist bei Audi selbstverständlich. Dafür braucht man keine Stallregie. Strategie ist ein wichtiger Teil des Motorsports."

Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM #5), Platz 2

"Obwohl ich so weit hinten gestartet bin, habe ich mir von Anfang an erhofft, ganz nach vorne fahren zu können. Das hat geklappt. Mein Auto war heute sehr schnell. Im ersten Stint habe ich etwas Zeit verloren und der 2. Boxenstopp ging daneben. Aber abgesehen davon lief alles perfekt. Ich habe heute alles gegeben."

Oliver Jarvis (Audi Cup A4 DTM #15), Platz 3

"Es hätte heute der 1. Platz sein müssen, gar keine Frage. Ich habe einen blöden Fehler gemacht, der alles gekostet hat. Am Ende hatte ich mit meinen Reifen keine Chance mehr aufzuholen. Ich dachte schon, ich hätte einen Reifenschaden."

Alexandre Prémat (Audi Bank A4 DTM #14), Platz 4

"Ich bin sehr zufrieden. Ein wunderbares Rennen! Der Start war sehr gut. Ich kam schnell nach vorn. Was das Thema Sieg betrifft: Gary Paffett und Mattias Ekström waren einfach schneller. Dem Team danke ich für seine exzellente Arbeit. Ich bin sehr zufrieden, dass Olli (Jarvis) und ich viele Punkte gesammelt haben. Und ich freue mich für Audi."

Martin Tomczyk (Red Bull Cola Audi A4 DTM #6), Platz 5

"Der Start hat wunderbar funktioniert. Ich konnte auch durch meine Boxenstoppstrategie Plätze gutmachen. Ganz klar, dass ich meinen in der Meisterschaft gut platzierten Teamkollegen unterstütze, wenn ich ihn sehe. Es ist logisch, dass man ihn ohne Behinderung vorbeilässt, wenn er schneller ist. Das war der Fall. So ging das für mich unspektakuläre Rennen auf Platz 5 zu Ende. Das war das Maximum, was ich in dieser Situation erreichen konnte. Ich bin trotzdem ganz froh, denn es sind meine ersten Punkte in diesem Jahr. Das Tempo im Rennen hat gepasst, deshalb war alles in Ordnung."

Markus Winkelhock (Playboy Audi A4 DTM #12), Platz 6

"Das Rennen war sehr gut, denn die Ausgangsposition von Platz 12 war nicht perfekt. Man kann hier sehr schwer überholen. Deshalb habe ich gedacht, dass es ein schwieriges Rennen werden würde. Der Start war okay. Ich wollte zu Beginn kein Risiko eingehen, weil viele Audi Fahrer vor mir lagen. In den ersten Runden lag ich hinter Kristensen. Ich hätte ein bisschen schneller fahren können. Nach dem 2. Boxenstopp fuhr ich lang alleine. Das Auto lief perfekt über die Renndistanz. Die Zeiten waren richtig gut."

Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM #1), Platz 8

"Mein Rennen war insgesamt schwierig. Ich hatte einen sehr guten Start und fuhr in der ersten Ecke auf der Außenbahn. Ausgangs der Kurve habe ich für die zweite Kurve allerdings etwas Platzprobleme bekommen. Trotzdem war die erste Runde in Ordnung. Von Startplatz 11 musste man befürchten, dass das Auto dabei nicht unbeschädigt bleibt. Danach war unser Tempo eben so, wie es war. Am Ende hing ich hinter Spengler und fand leider keine Möglichkeit, vorbei zu kommen. Rückblickend muss man mit 1 Punkt fast noch glücklich sein."

Tom Kristensen (100 Jahre Audi – A4 DTM #2), Platz 11

"Es war ein insgesamt frustrierendes Rennen. Mein Auto übersteuerte von Anfang bis Ende sehr stark. Deshalb habe ich viel Zeit verloren. Nach dem 1. Boxenstopp kam ich in den Verkehr. Die Haftung an der Hinterachse wurde besser, je mehr Gummi auf der Strecke war. Ich verlor viel Zeit hinter Rockenfeller, bis er mich vorbeiließ. Das war leider zu spät, um Paul Di Resta in den letzten Runden noch abzufangen. Maro Engel war auf frischeren Reifen hinter mir und kam noch vorbei."

Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM #11), Ausfall (Spurstange)

"Mein Rennen war leider schnell beendet, auch wenn ich bis 10 Runden vor Schluss gefahren bin. Beim Start kam ich gut weg. Vor mir war Spengler, der sofort nach rechts fuhr. Ich habe versucht, direkt nach links zu kommen. Neben mir war aber Paul di Resta, den ich nicht gesehen habe. Dabei habe ich mir das Auto so beschädigt, dass ich nicht mehr schnell fahren konnte. Ich habe zwar noch einiges probiert, doch als wir gemerkt haben, dass es keine Chance auf Punkte gibt, war das Risiko zu groß. Eine Spurstange an der Hinterachse war total krumm. Es war sicherer, das Auto abzustellen."

Katherine Legge (Audi Collection A4 DTM # 21), Ausfall (Radaufhängung)

"Ein Wochenende zum Vergessen für mich! Im Rennen fuhr mir zuerst Susie (Stoddart) in der ersten Kurve ins Auto, dann Ralf Schumacher. Vorn links und hinten rechts ist mein Auto stark beschädigt worden. Das Auto wurde immer schlechter. So musste ich leider in die Box kommen."

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline)

"Wir können sehr zufrieden sein mit dem Ergebnis. Wenn man unsere Startpositionen bedenkt, haben wir das Beste daraus gemacht. Für einen Sieg hat es nicht gereicht. Das konnte aber auch kaum das Ziel gewesen sein, denn das war fast nicht erreichbar. Gratulation an Mattias (Ekström). Er ist super gefahren. Er blieb extrem lange draußen und konnte am Schluss mit zwei frischen Reifensätzen perfekt attackieren. Und das in der kurzen verbleibenden Zeit! Zudem war die Strecke schmutzig. Das hat er sehr gut gemeistert."

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix)

"Der Start war optimal: Alex (Prémat) lag gleich auf Platz 4, Oliver (Jarvis) hat seine Position gehalten. Bis zum 1. Boxenstopp war alles so, wie wir es uns vorgestellt haben. Leider unterlief Oliver dann ein kleiner Fehler. Er kam kurz von der Strecke ab und konnte die Position nicht mehr halten. Das war der Grund, warum wir nicht gewonnen haben. Sonst hätten wir uns mit unserer Strategie vorn halten können. Ein kleiner Fehler reicht schon aus, um nur Dritter zu werden. Dennoch sind wir mit dem Teamergebnis sehr zufrieden. Das Tempo beider Autos war sehr gut."

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg)

"Es war sehr schade für Mike Rockenfeller. Gleich nach dem Start war an seinem Auto etwas krumm nach der Berührung mit dem Mercedes. Da war sein Rennen schon gelaufen. Markus (Winkelhock) ist ein starkes Rennen gefahren von Startplatz 12 bis auf Rang 6. Markus selbst war sensationell, die Strategie hat super funktioniert, und für die Boxenstopps kann ich mich nur bedanken bei der Mannschaft. Gratulation an Audi für die Plätze ab Rang 2. Einen klasse Job hat auch die Mannschaft von Ernst Moser mit den Plätzen 3 und 4 gemacht – Glückwunsch."


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