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Thema: Motor & Technik


Der neue VW Golf setzt auf Fahrzeugelektronik von Continental

Mit einer Vielzahl an Komponenten und Systemen ist die Automotive Group des internationalen Automobilzulieferer Continental an der Entwicklung und Produktion der 6. Generation des VW Golf beteiligt. Die Divisionen Chassis & Safety, Interior sowie Powertrain tragen damit zum hohen Sicherheitsstandard, zu Komfort und günstigen Verbrauchs- und Emissionswerten bei. So ist das von Continental entwickelte Crash Impact Sound Sensing, das anhand des Körperschalls bei einem Unfall die Auslösung der Airbags optimiert, maßgeblich an dem exzellenten Abschneiden des VW Golf beim EuroNCAP-Crashtest verantwortlich. "Mit seinem umfangreichen Leistungsumfang am meistverkauften europäischen Fahrzeug unterstreicht Continental seine Kompetenz auf allen Feldern der Fahrzeugelektronik, die dem Endverbraucher ein Plus an Sicherheit, Komfort und ökonomischen Fahren bringen", betont Dr. Karl-Thomas Neumann, Vorstandsvorsitzender der Continental AG.

Chassis & Safety: Körperschallsensor für Airbag-Steuerung erstmals in Serie

Premiere in einem Serienfahrzeug hat die Körperschallsensor-Technologie (Crash Impact Sound Sensing). Die mit dem Bayerischen Innovationspreis 2008 ausgezeichnete Technik ermittelt anhand der Schallwellen, die bei einem Unfall über die Karosserie übertragen werden, sehr schnell und zuverlässig die Art des Zusammenstoßes und das Ausmaß der Deformation. Damit ist es noch schneller als bislang möglich, die Unfallschwere und die damit verbundene Belastung der Passagiere im Auto zu ermitteln. 10 bis 40 Millisekunden stehen bei einem Frontal-Zusammenstoß zur Verfügung, in denen das Airbag-Steuergerät (ACU, Airbag Control Unit) darüber entscheiden muss, wann genau und mit welcher Kraft die lebensrettenden Airbags ausgelöst werden. Je früher diese Entscheidung getroffenen werden kann, desto effektiver und für die Fahrzeuginsassen schonender geschieht dies. Das Auslösen der Seiten- und Kopfairbags bei Seitencrashs erfordert noch schnellere Reaktionszeiten (5 bis 10 Millisekunden), hierfür setzt die Division Chassis & Safety den Pressure Satellite (Drucksatellit) ein, der die Luftdruckveränderung in der Tür bei einem Aufprall misst. Mit seinem neuen mechanischen Design bietet er dem Automobilhersteller die Vorteile einer einfacheren und schnelleren Montage und somit einen kostenoptimierten Einbau.

Beim EuroNCAP-Test erreichte der VW Golf 36 von 37 Punkten für den Insassenschutz. Damit erzielte er den Spitzenwert in der Kompaktklasse und die Höchstbewertung mit fünf Sternen. "Das außerordentlich gute Abschneiden ist das Ergebnis der sehr guten Zusammenarbeit zwischen VW und Continental, die schon seit Jahren besteht. Mit jeder Modellgeneration haben wir innovative Technologien eingeführt, im aktuellen Modell den Körperschallsensor, mit dem das herausragende Ergebnis beim Frontalcrash möglich wurde", betont Burkhard Ortmann, Segmentleiter Passive Safety bei der Division Chassis & Safety.

Daneben liefert Continental für den Golf auch die komplette Steuerungselektronik von ESC (Electronic Stability Control) und das Anti-Blockier-System (ABS), im Bereich des Bremssystems Bremssättel für die Vorderachse, Bremskraftverstärker und Bremsleitungen. Komponenten für Scheibenwaschsysteme runden den Anteil der Division Chassis & Safety ab.

Division Interior: Navigationssystem als Multimedia-Zentrale

Blickfang des Navigations- und Multimediasystems RNS 510, das im VW Golf als Option zum Einsatz kommt, ist der 6,5 Zoll große Monitor, der eine intuitive Menüführung über den berührungsempfindlichen Bildschirm bietet. Die Darstellung auf dem hochauflösenden Farbdisplay ist variabel: Neben der zweidimensionalen, dreidimensionalen oder topographischen Karte können auch alternative Routen zum Ziel angezeigt werden. Ein Hochleistungs-Prozessor ermöglicht die Routenberechnung und das Zoomen der Kartendarstellung fast in Echtzeit. Mit einer Kapazität von 30 Gigabyte bietet die integrierte Festplatte nicht nur genügend Speicherplatz für die Navigations- und Kartendaten samt Zusatzinformationen, sondern ermöglicht das Speichern und Abspielen von Musikdateien im MP3-Format, ein integriertes DVD-Laufwerk spielt Filme ab. In das modulare Gerätekonzept können technische Weiterentwicklungen sowie länder- oder regionenspezifische Anpassungen wie HD- und Satellitenradio für die USA mühelos integriert werden. "Zudem kann das RNS 510 auch um TV-Empfänger, Rückfahrkamera, Soundsystem oder Telefon-Freisprechanlage ergänzt werden, dient damit als zentrales Element aller Audio-, Video- und Kommunikationsanwendungen und bietet größtmögliche Flexibilität", sagt Dr. Michael Ruf, Leiter des Geschäftsbereichs Multimedia der Division Interior.

Die Division Interior liefert für den VW Golf 4 weitere Produkte: ein Gateway, das leicht ablesbare Kombinationsinstrument, die komfortable Bedien- und Kontrolleinheit zur Steuerung der Heizung und Klimaanlage sowie das direkt messende Reifendruck-Überwachungssystem für den Golf GTI (nordamerikanischer Markt).

Division Powertrain: Common-Rail-Systeme mit Piezo-Injektoren erfüllen Euro 5-Norm

Die Herausforderungen für die Motorenentwickler sind durch die Euro 5-Norm größer geworden. Fahrzeuge, die ab dem 01. September 2009 neu auf den Markt kommen, müssen die verschärften Abgasnormen erfüllen, die vor allem für Diesel eine deutliche Reduzierung der Stickoxide und Rußpartikel vorschreiben. Gleichzeitig sollen Verbrauch und CO2 -Ausstoß sinken. Mit der Common-Rail-Einspritztechnik von Continental erfüllt der VW Golf diese Anforderungen. Ein Piezo-Aktuator aus mehr als 300 hauchdünnen übereinander geschichteten Keramikplättchen steuert das Öffnen und Schließen der Düsennadel im Injektor. Durch sehr kurze Ansprechzeiten lässt sich der Einspritzvorgang in viele Portionen aufteilen, um die Verbrennung zu optimieren – das senkt den Verbrauch, vermindert den Schadstoffausstoß und erhöht den Wirkungsgrad des Partikelfilters. Im Golf besteht der Einspritzvorgang aus 6 Phasen. Damit unterstreicht Continental seine Position als Marktführer bei Common-Rail-Systemen mit Piezo-Einspritzung. Erstmals wird im VW-Konzern der Mass Airflow Sensor (MAF) in Serie eingesetzt.

Der auch HFM-Sensor (Heiß-Film MAF) genannte Messfühler im Ansaugkanal des Motors besteht aus 2 Metallfilm-Widerständen, von denen einer bei erhöhter Temperatur betrieben wird. Der dazu nötige Heizstrom, der von der Masse der durchströmenden Luft abhängig ist, wird in ein Spannungssignal umgewandelt, das als Regel- und Steuergröße für Abgasrückführung und Diesel-Einspritzpumpe dient. Vorteile: Höchste Messgenauigkeit, Unempfindlichkeit gegen Staub, ein weiter Messbereich sowie die Möglichkeit, das System über einen programmierbaren Speicher zu kalibrieren.

Außerdem liefert die Division Powertrain für die 2 Benziner Golf 1.6 und 1.2 TSI die Motorsteuergeräte. Für verschiedene Modelle produziert Continental Klopf- und Temperatursensoren, Einspritzdüsen (Injektoren), das Kraftstoff-System und die Betätigung für das elektrische Gaspedal. Zum Lieferumfang gehören auch Getriebesteuerungen für Allrad-Fahrzeuge (4Motion) sowie die Steuerungselektronik für das Direktschaltgetriebe (DSG).


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